Mittelschwaebische Nachrichten
Schon wieder im Rampenlicht
Beachvolleyball: Titel für die Olympiasieger
Timmendorfer Strand Die besten Beachvolleyballerinnen der Welt wundern sich weiter über sich selbst. „Krass! Ich hätte nicht gedacht, dass wir es hier so durchziehen“, sagte die nun dreimalige deutsche Meisterin Kira Walkenhorst und hockte sich nach der Siegerehrung entkräftet auf den Fußboden. In einem spannenden Endspiel hatten Walkenhorst und ihre Partnerin Laura Ludwig beim traditionellen nationalen Championat an der Ostsee allen Widrigkeiten getrotzt und ihre Ausnahmestellung unterstrichen. „Ich wusste nicht, was ein Olympiasieg so alles nach sich zieht“, bemerkte Walkenhorst.
In Timmendorfer Strand erlebten die Block-Spezialistin und ihre Partnerin alle Nachwirkungen noch einmal unter dem Brennglas. Die Fans wollten „1111 Selfies“, sagte die 30 Jahre alte Ludwig. Die Medien verfolgten jeden Schritt und jeden Satz der Rio-Heldinnen. Und die Vermarkter verkauften oder verschenkten das Konterfei der Golden Girls auf Handtüchern, T-Shirts und Kappen. „Die Gefahr ist, dass es zwei Jobs sind. Sport muss der Hauptjob bleiben“, sagte Walkenhorst. „Es ist definitiv ungewohnt – immer noch“, meinte die 25-Jährige zu ihrem neuen Ruhm. „Wenn man nur kurz durch die Stadt läuft, wird man schon erkannt.“Selbst als die 1,84 Meter große Athletin verkleidet für einen Tag beim Kölner Sommerkarneval „Jeck im Sunnesching“abtauchte, wurde sie enttarnt, berichtete die in Essen geborene Walkenhorst.
Im Meisterschafts-Endspiel vor über 6000 Zuschauern gegen Chantal Laboureur und Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen) wankte die erfahrene Ludwig nach größerem Kraftverlust kurz. Doch „zum Glück habe ich so einen Jungspund an meiner Seite“, scherzte die nun siebenfache deutsche Meisterin. Beim 2:0 (22:20, 23:21)-Finalsieg der Weltranglisten-Ersten gegen die -Dritten Laboureur/Sude hatten sich die Herausforderer in beiden Sätzen schon einen Vier-PunkteVorsprung und dann auch einen Satzball erarbeitet. „Doch zum Schluss hat Laura ein paar Bälle gespielt, die ihr angeboren sind. Das macht den Unterschied in einem Finale aus“, sagte Sude.
Den Männer-Titel gewannen die Hamburger Markus Böckermann und Lars Flüggen, die sich gegen die Berliner Jonathan Erdmann und Thomas Kaczmarek mit 2:1 (21:13, 19:21, 15:12) durchsetzten. (dpa)