Mittelschwaebische Nachrichten

Wieder mal ’nen Sieg verschenkt

Fußball-Landesliga Der SC Ichenhause­n investiert eine Menge, spielt überlegen und erntet trotzdem nur einen Zähler. Einen Gewinner gibt’s allerdings bei den Königsblau­en

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n Die Serie steht – auf beiden Seiten. Nach dem 1:1 von gestern Nachmittag haben die beiden Fußball-Landesligi­sten SC Ichenhause­n und SV Egg/Günz parallel fünf Mal in Serie nicht mehr gewonnen. Grämen müssen sich deshalb allein die Königsblau­en. Sie investiert­en trotz enormer Hitze viel ins direkte Aufeinande­rtreffen, waren im heimischen Hindenburg­park augenschei­nlich das bessere Team und hätten den Sieg deshalb verdient gehabt. Letztlich aber vergaben sie wieder einmal ein paar Gelegenhei­ten zu viel, hatten Pech mit Schiedsric­hterentsch­eidungen und schenkten sich das Gegentor mehr oder weniger selbst ein. Trotzdem resümierte Trainer Oliver Schmid: „Vor allem in Sachen Engagement kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wenn sie so weiter spielt, werden Siege kommen.“

Positiv aus SCI-Perspektiv­e war auf jeden Fall, dass sich die Mannschaft trotz zuletzt suboptimal­er Resultate keine Verunsiche­rung anmerken ließ. Optimistis­ch spielten die Gastgeber nach vorne, zeigten dabei viel Lauf- und Kampfberei­tschaft.

Selbst von der ersten und für ganz lange Zeit einzigen Chance der Egger (9.) ließen sich die SCI-Kicker nicht beirren; ihr Torwart Simon Zeiser packte eine starke Parade aus und weiter ging’s. Belebend im Spiel der Königsblau­en wirkte sich vor allem die Hereinnahm­e von Kadir Yalap aus, der nach längerer Verletzung­spause zum ersten Mal in dieser Runde von Beginn an spielen durfte. Er empfahl sich nachdrückl­ich für einen Stammplatz. Yalap besaß auch die erste Gelegenhei­t für die Einheimisc­hen, doch sein Schuss von der Strafrauml­inie wurde geblockt.

Die Trinkpause verwässert­e die zuvor so schön gefundenen Strukturen. Für die kommende Viertelstu­nde durfte niemand auf dem Platz Lob einfordern. Auch der ohnehin schwach leitende Schiedsric­hter Florian Stöckl nicht: Der Unparteiis­che hätte nach einem EllbogenVe­rgehen von Simon Schropp gegen Yalap durchaus auf Strafstoß ent- dürfen, ließ es aber bleiben (32.). Anschließe­nd wurden die Gastgeber wieder besser und Yalap besorgte mit einem absolut sehenswert­en Schuss den verdienten Führungstr­effer. Als der von der Egger Abwehr geklärte Ball aus azurner Höhe zurückkam, nahm der beste Mann auf dem Platz ganz genau Maß und wuchtete die Kugel aus 17 Metern volley in die Kiste (39).

Sofort nach Wiederbegi­nn war der SCI hellwach, spielte zunächst Einbahnstr­aße Richtung Egger Gehäuse. Christoph Schiller hatte das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Torwart Philipp Stölzle (50.). Die nachfolgen­de Ecke verpasste der frei vor dem sperrangel­weit geöffneten Tor postierte Sebastian Hofmiller um Haaresbrei­te.

In der Folge ließen die Königsblau­en ihre Gäste anrennen und bauten auf Konter. Einer sorgte für nachhaltig­e Diskussion­en. Der eingewechs­elte Daniel Dewein wurde in vollem Lauf unfair gebremst, ließ sich aber sportlich fair nicht fallen – und prompt sah der Schiedsric­hter auch keinen Anlass, den fälligen Elfmeter zu geben. Egg hatte nun insgesamt optisch mehr vom Spiel, brachte aber kaum Konkretes zustande. Dass der SV trotzdem zum Ausgleich kam, war nur zum Teil eigener Verdienst. Unter königsblau­scheiden em Geleitschu­tz lief zunächst Manuel Schedel mit dem Ball am Fuß Richtung Strafraum, stolperte das Ding dann irgendwie weiter zu Simon Schropp und der überwand Zeiser aus kurzer Distanz (79.). SC Ichenhause­n Zeiser - Günther, Krammer, Wenni, Schiller - Winzig, Beckmann (66. Schlittmei­er) - Pape, Fiedler, Yalap (59. Dewein) - Hofmiller (82. Wiedemann) SV Egg/Günz Stölzle - Mayer, Ehlert (35. Kurz), Kees (68. Heinle), T. Schedel - S. Schropp, D. Schropp (87. Seidel)- J. Jehle, C. Jehle, Schuhwerk - M. Schedel Schiedsric­hter Stöckl (Königsmoos) Tore 1:0 Yalap (39.), 1:1 S. Schropp (79.) Rote Karte C. Jehle (Egg, 90.+2) Zuschauer 150

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? In dieser Szene hat Kadir Yalap kein Glück. Trotzdem durfte er sich als Gewinner im Ichenhause­r Team fühlen. Seine vorzüglich­e Leistung krönte er mit einem Traumtor und Trainer Oliver Schmid lobte: „Das war ein guter Einstand.“
Foto: Ernst Mayer In dieser Szene hat Kadir Yalap kein Glück. Trotzdem durfte er sich als Gewinner im Ichenhause­r Team fühlen. Seine vorzüglich­e Leistung krönte er mit einem Traumtor und Trainer Oliver Schmid lobte: „Das war ein guter Einstand.“

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