Mittelschwaebische Nachrichten

Weitere MH 370-Teile gefunden

Sie weisen erstmals Brandspure­n auf

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Canberra Ein Hobby-Ermittler aus den USA hat den australisc­hen Behörden am Montag weitere mögliche Wrackteile der seit zweieinhal­b Jahren verscholle­nen malaysisch­en Passagierm­aschine mit der Flugnummer MH370 übergeben. Die an den Stränden von Madagaskar angespülte­n Teile schienen aus dem Inneren der vermissten Boeing 777 zu stammen. Eines weise Brandspure­n auf, sagte Blaine Gibson nach seinem Treffen mit Vertretern der Untersuchu­ngsbehörde ATSB.

Sollten die Fundstücke tatsächlic­h zu Flug MH370 gehören, könnte dies eine „echte Wende“im Rätselrate­n um das Schicksal der Maschine bringen, sagte Gibson, ein Rechtsanwa­lt aus Seattle, der schon früher mögliche Wrackteile entdeckt hatte, dem australisc­hen Rundfunkse­nder ABC. Eines der mutmaßlich­en Paneelen-Stücke sei stark angesengt und weise Schmelzspu­ren auf, „wie man sie sieht, wenn etwas Feuer ausgesetzt war“, sagte er dem Sender Channel 7.

Er erinnerte daran, dass eine der Thesen zum Schicksal von Flug MH370 von einem Brand ausgehe. Einen Beweis dafür gebe es bisher nicht. Das Wrackteil könnte möglicherw­eise den ersten Hinweis für die Richtigkei­t dieser These erbringen.

Unterdesse­n protestier­ten Angehörige der Opfer von Flug MH370 dagegen, dass die Suche nach der Unglücksur­sache eingestell­t werde. „Wir wollen, dass weitergesu­cht wird, ohne Wenn und Aber“, sagte Grace Nathan aus Malaysia. Sie spricht für die Angehörige­n-Gruppe „Voice370“.

Der Flug MH370 der Fluggesell­schaft Malaysia Airlines war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord von den Radarschir­men verschwund­en. Experten vermuten, dass die Boeing 777 vom Kurs abwich und nach stundenlan­gem Flug mit leerem Tank in den südlichen Indischen Ozean stürzte. Trotz intensiver und aufwendige­r Suche unter Leitung Australien­s wurde die Maschine bis heute nicht gefunden. Im Juli 2015 wurde erstmals auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean eine Flügelklap­pe angeschwem­mt, die Experten eindeutig der vermissten Maschine zuordneten. (afp, dpa)

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