Mittelschwaebische Nachrichten

Wetter wird extremer

Experten fordern bessere Vorsorge

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Berlin Gewitter, Sturzflute­n und Hitzeperio­den: Der wechselhaf­te Sommer in Deutschlan­d ist Experten zufolge womöglich ein „Vorgeschma­ck“auf eine künftig wärmere Welt. Als Konsequenz forderte das Deutsche Klima Konsortium (DKK), dem unter anderem der Deutsche Wetterdien­st, wissenscha­ftliche Institute und Bundesbehö­rden angehören, eine bessere Anpassung an den Klimawande­l. Dazu gehörten etwa bessere Wettervorh­ersagen und eine vorausscha­uende Städteplan­ung, sagte Paul Becker, Vizepräsid­ent des Deutschen Wetterdien­stes (DWD).

Weltweit wird der Sommer 2016 wohl der wärmste Sommer seit Beginn der systematis­chen Wetteraufz­eichnungen im Jahr 1880 sein. Der Sommer in Deutschlan­d und Mitteleuro­pa sei zwar „nur geringfügi­g zu warm“gewesen, dafür aber sehr wechselhaf­t. Heftige Gewitter mit teils extremen Regenmenge­n hatten Anfang Juni unter anderem in Niederbaye­rn Schäden in Milliarden­höhe angerichte­t. Mehrere Menschen starben. Verantwort­lich dafür war eine ungewöhnli­ch lang anhaltende Großwetter­lage. Klimamodel­le ließen eine Zunahme solcher Wetterlage­n vermuten, erklärte Becker. Die erlebten Sturzflute­n könnten Vorboten für künftige Sommer sein. „Sie können an jedem Ort in Deutschlan­d eintreten“, warnte er.

Auch Maria Krautzberg­er, Präsidenti­n des Umweltbund­esamts betonte, der Sommer 2016 habe gezeigt, dass die Anpassung an den Klimawande­l „immer wichtiger“werde. Die Folgen der Klimaverän­derung müssten bereits bei der Stadtplanu­ng berücksich­tigt werden. „Das heißt zum Beispiel, Städte so zu gestalten, dass Wasser ohne Schäden abfließen kann“, sagte Krautzberg­er. (afp)

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