Mittelschwaebische Nachrichten

Ein Sieg zum Geburtstag

Thomas Müller wird heute 27. Zum Start der Königsklas­se gegen den Außenseite­r Rostow ist ein Erfolg eingeplant. Ob der Torjäger spielt, ist allerdings offen

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München Der „Henkelpott“-Experte legt los. Natürlich weiß Carlo Ancelotti, dass von ihm beim FC Bayern vor allem das erwartet wird, was seinem Vorgänger Pep Guardiola in seinen drei Münchner Jahren versagt blieb – der Titelgewin­n in der Champions League. Der 57 Jahre alte Italiener, der zweimal mit dem AC Mailand (2003, 2007) sowie vor zwei Jahren mit Real Madrid in Europas Königsklas­se triumphier­te, nimmt die Rolle an. „Ich bin glücklich, dass ich diesen Wettbewerb dreimal gewonnen habe. Und wir werden versuchen, unser Bestes zu machen“, sagte Ancelotti vor dem Aufgalopp gegen den russischen Champions-League-Neuling FK Rostow. Das Finale in Cardiff sei noch weit entfernt. „Der erste Schritt ist, die Gruppe zu gewinnen.

Entscheide­nd wird es dann im März, April, wenn es in die entscheide­nden K.-o.-Spiele geht“, sagte der Königsklas­sen-Experte. Zum Auftakt prallen am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) in der ausverkauf­ten Allianz Arena Gegensätze aufeinande­r: Das Schwergewi­cht FC Bayern hat 211 Champions-LeagueSpie­le bestritten – bei FK Rostow steht eine Null. Der deutsche Serienmeis­ter ist zudem als Topstarter in der Königsklas­se bekannt. Die letzten zwölf Auftaktpar­tien wurden gewonnen – bei 25:2 Toren!

Weltmeiste­r Thomas Müller wünscht sich, dass die Serie der Auftakterf­olge an seinem 27. Geburtstag nicht reißt. Der hammerhart­e interne Konkurrenz­kampf ist ein probates Mittel gegen möglichen Schlendria­n. Ancelotti setzt auch prompt die Rotation in Gang. „Keine große“, aber einige Wechsel kündigte er am Montag an. Die beim 2:0 auf Schalke eingewechs­elten Arturo Vidal, Douglas Costa und Joshua Kimmich dürften gegen Rostow beginnen. „Rotation ist wichtig. Erstens, um die Spieler frisch zu halten. Und zweitens, um bei allen Spielern die Motivation hochzuhalt­en“, nannte Ancelotti als Grund. Dieses „besondere Gespür“(Müller) fürs Binnenklim­a könnte Ancelottis spezielle Königsklas­sen-Gabe sein.

Kingsley Coman, Arjen Robben und Jérôme Boateng werden nach ihren Verletzung­en am Dienstag nicht zum 18-Mann-Kader gehören.

Der Auftaktgeg­ner aus der Millionens­tadt Rostow am Don ist eine Unbekannte für die Bayern-Profis. Als Warnung müssen zwei namhafte Gegner herhalten, gegen die sich das Team aus dem Süden Russlands in der Qualifikat­ionsphase durchsetzt­e: RSC Anderlecht und Ajax Amsterdam.

„Rostow ist defensiv gut organi- siert mit fünf Verteidige­rn. Man muss schnell spielen“, bemerkte Ancelotti. Kurban Berdijew, der in Russland einst Rubin Kasan als Trainer aus dem Nichts zu zwei Meistertit­eln (2008, 2009) führte, hat auch Rostow emporgebra­cht. Im Sommer verschwand der Trainer plötzlich. Sein Assistent Dimitri Kirischenk übernahm.

Berdijew ist inzwischen aber als Vizepräsid­ent und als „Berater“zunoch rückgekehr­t. Die Stützen der Mannschaft sind der spanische Verteidige­r César Navas (36), Regisseur Christian Noboa (31) aus Ecuador sowie Alexander Bucharow (31) im Angriff.

Thomas Müller stellt sich auf ein paar blaue Flecke zum Geburtstag ein: „Solche Spiele sind keine Geschenke. Rostow wird sicherlich körperlich kompakt verteidige­n und hart rangehen.“(dpa)

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Foto: Christof Stache, afp Weltmeiste­r Thomas Müller feiert am heutigen Dienstag Geburtstag. Ob der Bayern-Stümer an seinem Jubeltag auch arbeiten muss, ist offen.

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