Mittelschwaebische Nachrichten
Das Geheimnis der Höhle
Wie Tropfsteine entstanden sind
Wer das Wunder der Tropfsteine erleben will, der muss erst Mal kräftig schnaufen. 20 Minuten dauert der Anstieg hoch durch den Wald zum Schulerloch. Wer oben steht, wird dann allerdings mit einem wunderschönen Blick über das Altmühltal belohnt. Das ist aber nicht der Grund, warum Jahr für Jahr zahlreiche Besucher nach Essing (Landkreis Kelheim) kommen. Sie alle wollen hinter das Geheimnis des Schulerlochs, einer Höhle in den Jurahängen kommen, und sich an heißen Sommertagen ganz nebenbei eine Abkühlung holen.
Während draußen das Leben tobt, öffnet sich mit dem unscheinbaren Tor eine Zauberwelt. Eine kühle noch dazu. Denn in der Höhle selbst hat es konstant neun Grad – im Sommer wie im Winter. Genau dieses Klima war es, das über Millionen von Jahren die Stalaktiten und Stalagmiten hat wachsen lassen. Sie inspirieren immer wieder die Fantasie der Besucher. Mancher der Tropfsteine, der sich an der Höhlendecke entlang schlängelt, ähnelt einer Giraffe. Und schaut da nicht vielleicht auch ein Drache um die Ecke? Unentwegt rinnt irgendwo Wasser herab und dieses stete Tropfen war es auch, das die bizarre, skurrile, magische und geologisch interessanten Höhenlandschaft tief drinnen in der Karstlandschaft geformt hat.
Einst war das Schulerloch von der Urdonau ausgeschwemmt worden, dann, Millionen Jahre später, haben steinzeitliche Jäger es als Unterschlupf genutzt. Heute gibt es dort noch immer Mammuts – als Projektion an der Höhlenwand, die im Zeitraffer die Geschichte der Höhle, zum Teil in 3-D-Technik, über die Jahrtausende bis in die Gegenwart in einer atemberaubenden Geschwindigkeit nacherzählt. Heutzutage finden in der Höhle verschiedene Veranstaltungen statt. Wegen der besonderen Akustik bietet sie sich vor allen Dingen für Konzerte an. Und das Schulerloch wird auch in der Gegenwart noch als sicherer Unterschlupf genutzt – von jeder Menge Fledermäuse. Luzia Grasser