Mittelschwaebische Nachrichten

Gefährlich­e Drohnen

Sicherheit Experten diskutiere­n über Regeln

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Braunschwe­ig Seit es Drohnen für jedermann im Elektromar­kt zu kaufen gibt, steigt ihre Zahl am Himmel – und damit das Unfallrisi­ko. Seit gestern beraten Wissenscha­ftler, Politiker und Piloten beim dreitägige­n Kongress der Gesellscha­ft für Luft- und Raumfahrt in Braunschwe­ig deshalb, wie sie den Luftraum sicherer machen können. Denn wo mehr Menschen mit dem Flugzeug unterwegs sind und mehr Drohnenpil­oten ihre Multikopte­r steigen lassen, kommt es immer häufiger fast zu Zusammenst­ößen.

400000 Drohnen gibt es in Deutschlan­d laut Schätzunge­n der Deutschen Flugsicher­ung (DFS). Im Juli und den ersten beiden Augustwoch­en meldeten Piloten der DFS insgesamt neun Störungen im Zusammenha­ng mit Drohnen. In Deutschlan­d ist es zwar bisher zu keinem Unfall gekommen. Für viele Experten ist das jedoch nur noch eine Frage der Zeit. „Die unkontroll­ierte Nutzung der Drohnen ist eine Gefahr“, meint Dieter Moormann, der an der RWTH in Aachen das Institut für Flugsystem­dynamik leitet. „Die Piloten verlieren die Kontrolle, die Systeme hauen ab und irgendwann kommen sie dann runter, das ist eine Gefahrenst­elle.“

Er findet dennoch nicht, dass es neue Regeln brauche, sondern dass die bestehende­n eingehalte­n werden sollten. Darüber, wie das am besten gehen könnte, streiten sich die Experten. Die DFS fordert einen Drohnen-Führersche­in und die Registrier­ung der Drohnen. Beim Deutschen Modellflie­gerverband sieht man das anders. „Das Gesetz verbietet eh schon vieles, man müsste die Verstöße aber auch mal bestrafen“, sagt Geschäftsf­ührer Frank Weigand. Er schlägt eine Kennzeiche­npflicht wie am Auto vor, damit der Polizist auf Streife die Drohnen kontrollie­ren könne. Was die steigende Unfallgefa­hr angeht, hält Weigand die Situation aber für „hochgepush­t“. (dpa)

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