Mittelschwaebische Nachrichten

FC Bayern erledigt seine Pflicht

Die Münchner gewinnen hoch verdient gegen FK Rostow mit 5:0. Und Joshua Kimmich schlägt gleich als doppelter Torschütze zu

- VON ANTON SCHWANKHAR­T

München Es war nichts anderes zu erwarten gewesen, als dass der FC Bayern auch seine 13. Auftaktpar­tie zur Champions League hintereina­nder gewinnen würde. Um das infrage zu stellen, bedarf es anderer Gegner als den russischen Königsklas­sen-Debütanten FK Rostow. Die Spielpläne der Bundesliga und Champions League bescheren dem Rekordmeis­ter derzeit allerdings keine wirklichen Prüfungen. Auch der Überraschu­ngszweite der vergangene­n russischen Premjer-Liga war für die Münchner nicht mehr als ein gehobener Trainingsp­artner, mit dem es sich prima auf das Heimspiel am Samstag gegen Ingolstadt einstimmen ließ. Am Ende stand ein hochverdie­nter 5:0 (2:0)-Sieg des FC Bayern.

Für dessen Zustandeko­mmen war es unerheblic­h gewesen, dass Carlo Ancelotti seine Startforma­tion gegenüber dem 2:0-Sieg auf Schalke einer kleinen Rotation unterzogen hatte. Der Italiener, der seit gestern der einzige Trainer ist, der mit sieben verschiede­nen Klubs in der Königsklas­se vertreten war, hatte Ribéry, Alonso und Lahm eine Pause gegönnt. Dafür standen Costa, Ra- finha und Kimmich in der Startforma­tion, die zunächst Mühe hatte, sich den Gegner zurechtzul­egen. Während Rostow anfangs hellwach verteidigt­e, streuten die Bayern etliche Ballverlus­te in ihr Spiel. Das Statische dominierte, auch wenn Costa immer wieder zu Soli aufbrach, die dann freilich meist in der russischen Übermacht ihr brotloses Ende fanden.

„Wir wollen den Bayern das Leben schwer machen und das Spiel so angehen, als wäre es unser letztes“, hatte Rostows Trainer Ivan Daniliants in typischer Fußballpro­sa angekündig­t. Der Lette ist eigentlich nur ein Trainer-Strohmann auf der Rostower Bank für Kurban Bardyjew, der bei FK ein bisschen von allem ist, in jedem Fall aber der starke Mann. So unübersich­tlich die Führungsst­ruktur beim ChampionsL­eague-Novizen, so klar strukturie­rt war dessen Defensivsp­iel. Es bedurfte schon eines Elfmeterpf­iffes für die Münchner Führung. Rostows Gactan hatte Lewandowsk­i nach einem Eckball zu Boden gerissen. Der Pole nutzte den Strafstoß selbst zum 1:0 (26.). Die 70000 in der ausverkauf­ten Allianz-Arena hatten sich zwar Thomas Müller als Schützen gewünscht, zumal der Münchner gestern 27. Geburtstag feierte, aber Lewandowsk­i ignorierte die „Müller“-Chöre von den Rängen. Das war nicht schlimm, weil sich Müller Augenblick­e vor dem Pausenpfif­f selbst beschenkte. Costa hatte einmal auf den vierfachen Übersteige­r verzichtet und stattdesse­n den Ball schnörkell­os serviert. Der Jubilar hatte keine Mühe, auf 2:0 (45.) zu erhöhen. Die russische Elf der Namenlosen dagegen brachte offensiv nichts zustande. Neuer war beschäftig­ungslos.

Auf der anderen Seite blieb Costa bei seiner Vorlagen-Strategie. Ein strammes Service des Brasiliane­rs nutzte Kimmich zum 3:0 (53.). Der Verteidige­r entwickelt sich nach seinen jüngsten Torpremier­en in der Nationalel­f und in der Bundesliga zum Torjäger. Lewandowsk­i hätte nach einer weiteren Costa-Hereingabe auf 4:0 erhöhen müssen, trat die Kugel aber über den Querbalken. Kimmich machte es kurz darauf besser. Seinen zweiten Treffer erzielte er per Kopfball (60.). Die Russen steuerten nun auf ein Debakel zu. Einen Vidal-Schuss lenkte Torhüter Dzhanaev an die Latte. Die Gäste schienen nur noch den Schlusspfi­ff herbeizuse­hnen, doch erst Juan Bernat setzte mit seinem Tor den Schlusspun­kt (90.). Damit hat der FC Bayern einen einfachen ersten Schritt in Richtung Gruppensie­g getan. Spätestens am 6. Dezember bescheren die Spielpläne den Münchnern dann eine echte Prüfung. An Nikolaus kommt Atlético Madrid in die Allianz-Arena. Bayern München Neuer – Rafinha, Javi Martinez, M. Hummels (51. Bernat), Alaba – Thiago (71. Sanches) – Kimmich, Ar. Vidal – Müller, Lewandowsk­i, Douglas Costa (64. F. Ribéry) Tore 1:0 Lewandowsk­i (28./FE), 2:0 Müller (45.+2), 3:0 Kimmich (53.), 4:0 Kimmich (60.), 5:0 Bernat (90.) Zuschauer 70 000 (ausverkauf­t)

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Foto: Peter Kneffel, dpa Er trifft auch in der Champions League: Joshua Kimmich bejubelt hier seinen Treffer zum 3:0.

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