Mittelschwaebische Nachrichten
Der passt – ond a Schwaub isch er au
25 Jahre wirkt Pfarrer Karl B. Thoma in Ziemetshausen – ein Glücksfall für den Markt
Ziemetshausen Zutreffender als dies 2. Bürgermeister Michael Maier in der Festansprache bei der Matinee zum 25-jährigen Ortsjubiläum über seinen ersten Eindruck beim Amtsantritt von Pfarrer Karl B. Thoma im September 1991 tat, hätte man das Resümee vom Wirken des Geistlichen an der Zusam bis heute nicht ziehen können. „Der passt – ond a Schwaub isch er au.“Unisono hoben die Redner beim Dankgottesdienst in der Pfarrkirche und hinterher im Pfarrheim die Leistungen des Jubilars über den Seelsorger und langjährigen Religionslehrer hinaus hervor. Während der Kaplanzeit in St. Ulrich und Afra in Augsburg (1972-1976) hat er die berühmten Augsburger Domsingknaben mitbegründet und ist heute noch mit dem Chor eng verbunden.
Nach dem festlichen Einmarsch der Ministranten von St. Peter und Paul, sowie der Filialkirche St. Leonhard in Schönebach und der Geistlichkeit, begrüßte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Marianne Eisele die vielen Gläubigen und hob neben dem 25-jährigen Ortsjubiläum von Thoma auch dessen 45 Jahre Priestertätigkeit sowie seinen kürzlich 76. Geburtstag hervor. Pfarrer Karl B. Thoma freute sich in seiner Ansprache, dass er trotz seines fortgeschrittenen Alters noch die Pfarrei führen und neben der Kirche in Schönebach auch Verantwortung für so manche Kapellen und die entsprechenden Stiftungen tragen dürfe. Dennoch liege es ihm fern, aus seiner Tätigkeit in Ziemetshausen einen Personenkult um sich entstehen zu lassen. Vielmehr erfülle ihn alles mit großer Dankbarkeit und er gebe den Dank gerne an alle seine Wegbegleiter in dem Vierteljahrhundert weiter.
Neben herrlichen Orgelklängen, von Johann Keppeler gespielt, gestaltete der Kirchenchor unter Leitung von Wolfgang Flödl den Gottesdienst von der Empore herunter mit imposantem Klangvolumen. Vor dem Altarraum spiegelten Fahnen und Standarten das lebhafte Vereinsleben in der Zusamgemeinde und die Verbundenheit mit Kirche und dem Pfarrer wider.
Auf dem Kirchplatz erwartete die Musikvereinigung unter Andreas Reiter den Jubilar, begleitet von Kirchgängern und weiteren Gästen und widmete ihrem großen Gönner ein fröhliches Ständchen. Beim Sektempfang des Pfarrgemeinderats konnte jeder mit dem Pfarrer anstoßen und persönliche Glückwünsche übermitteln.
Zum Auftakt der Matinee im Pfarrsaal, vom Kirchenchor mit geistlichen Liedern untermalt, hob Kirchenpfleger Josef Donderer die Sorge von Pfarrer Thoma um die Pflege von Kirchen, Kapellen und Bildstöcken in seinem Wirkungsbereich hervor. In Anlehnung an das Gedicht von Karl B. Thoma „D´ aufg´hängte Pfarrer im Pfarrhausgang“aus dessen Werk „Verslamühle“(„... ond dia send ganz guat g´rauta“) erinnerte Michael Maier in Vertretung von Bürgermeister Anton Birle an das Schaffen von Thoma für die mittelschwäbische Sprache, seine große Empathie zu Hyazinth Wäckerle, dem großen Bürger Ziemetshausens aus früherer Zeit und sein Bemühen die „schwäbische Sprauch“weiterhin zu erhalten. Nicht nur „in 25 Jahren als unser Pfarrer“habe er das Gesellschaftsleben in der Marktgemeinde wesentlich mitgeprägt, als Gründungsmitglied im Förderverein zum Erhalt der Taferne hat er mit die Weichen gestellt für die gelungene Renovierung des Renaissance-Gebäudes in der Ortsmitte. „So war die Verleihung der Ehrenbürgerwürde vor fünf Jahren nur die logische Konsequenz für sein fruchtbares Wirken im Markt. Ein Ziemetshausen ohne ihn wäre nicht vorstellbar“, so Michael Maier. Zu dem Wunsch, noch viele Jahre mit ihm zusammen sein zu dürfen, überreichte er dem Geistlichen zu dessen 25-jährigen Ortsjubiläum und als kleine Wiedergutmachung für viele persönliche und finanzielle Aufwendungen zugunsten der Gemeinde ein Geschenk. Dem Stück des Kirchenchors „Herr deine Güte reicht so weit“, ließ Pfarrer Karl B. Thoma abschließend seinen Dank an alle folgen, die ihn hier begleiten und begleitet haben.
In Anwesenheit von Kaplan Norbert Senge von der Wallfahrt Maria Vesperbild, vielen Markträten und auch seiner beiden Brüder und deren Ehefrauen gab er auch der Freude darüber Ausdruck, dass kürzlich Wolfgang Flödl ebenfalls mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet wurde. „So stehe ich nach dem Tod von Dr. Georg Simnacher und Gottfried Acher als Ehrenbürger nicht mehr so allein da.“