Mittelschwaebische Nachrichten
Klosterfrau feiert quasi Goldene Hochzeit
Schwester Marlene Hartmann vom Deisenhauser Pfarrhof hatte 50-jähriges Professjubiläum
Deisenhausen Als Schwester Marlene vor fünf Jahren nach Deisenhausen in den Pfarrhof gezogen ist, da wussten wohl weder sie selbst noch die Gläubigen in der Pfarrei St. Stephan in Deisenhausen beziehungsweise in der ganzen Pfarreiengemeinschaft Breitenthal, wie es so laufen wird. Heute kann man sagen, es läuft sehr gut. Sr. Marlene gehört zu Deisenhausen und der Pfarreiengemeinschaft, wie Geistlicher Rat Klaus Bucher und Kaplan Alexander Lungu. Wenn sie in ihrem schwarzen Nonnenkleid auf ihrem Fahrrad durchs Dorf und durchs Günztal radelt, ist sie wohl die beste Werbung für unsere Kirche, schreibt Helmut Höld von der Pfarrei in einer Pressemitteilung zum 50-jährigen Professjubiläum der Klosterfrau.
Sr. Marlene tut auch in der Pfarreiengemeinschaft wichtige Dienste, welche nicht von allen gesehen werden, dennoch für die einzelnen sehr wichtig seien. Sie liest wöchentlich mit den Gläubigen in der Bibel und bereitet diese auf den nächsten Sonntagsgottesdienst vor. Dass Sr. Marlene gern das Tanzbein schwingt, hat sie von Anfang an nicht verheimlicht und so ist ein regelmäßiger Tanzabend mit ihr entstanden, um den bisher Pfarrer Bucher immer einen großen Bogen machte, obwohl er in seiner Predigt gestand, dass er schon das ein oder andere mal durchs Fenster spitzelte und freudige Gesichter entdeckte.
Durch die vielen privaten Besuche von Sr. Marlene bei den Menschen zu Hause, die Spendung der Krankenkommunion, das viele Organisieren rund um die Festlichkeiten und Gottesdienste ist sie nicht mehr aus der Pfarreiengemeinschaft wegzudenken. Auch betet sie für die Gläubigen.
So war es für die Klosterfrau klar, dass sie ihr 50-jähriges Professjubiläum in ihrer Pfarrei, jedoch ohne großes Aufsehen, feiern wollte. Die heilige Messe umrahmte der Kirchenchor Deisenhausen-Bleichen, den Sr. Marlene sonst auch mit ihrer tollen Stimme unterstützt. In der Predigt spannte Klaus Bucher den Bogen von der Entscheidung des Klosters Maria Stern, eine Schwester nach Deisenhausen zu entsenden, bis zum heutigen Tag. Pfarrer Bucher meint, dass die Menschen und auch er persönlich die Ordensfrau brauchen und wünscht ihr somit noch viele Jahre ihres Wirkens in der Mitte der Pfarreiengemeinschaft. Nach dem Dankgottesdienst konnte man im Pfarrgarten auf die Klosterfrau noch anstoßen und einige Worte mit ihr wechseln. „Gott sei Dank, dass wir unsere Schwester Marlene haben“, konnte man so immer wieder in der geselligen Runde hören. (zg)