Mittelschwaebische Nachrichten
Woher kommt das Quecksilber im Boden?
Deshalb geht die Suche nach den Ursachen der Belastung in Burgau weiter
Landkreis/Burgau Tatsache ist: Die Böden und das Grundwasser rund um die Mülldeponie und die Pyrolyseanlage in Burgau sind mit Schadstoffen belastet. Bei Messungen wurden vor allem Quecksilber und Chloride gefunden. Tatsache ist auch: Selbst die Fachleute haben bei Messungen bislang nicht restlos klären können, woher die Schadstoffe stammen. Deshalb werden weitere Untersuchungen, eine bereits in diesem Monat, folgen.
Landrat Hubert Hafner betonte am Montag im Werkausschuss des Kreistags: „Wir haben großes Interesse an einer Lösung der Probleme“.
Ein Teil der Schadstoffe rund um Deponie und Pyrolyse hat nachweislich nichts mit den beiden Abfallanlagen zu tun. Der hohe Nitratgehalt wird zum Großteil von der Landwirtschaft verursacht, andere Schadstoffe gelangen durch das Streusalz im Winter in den Untergrund. Klar ist aber auch, dass der Schwelkoks, der über die Jahrzehnte bei der Müllpyrolyse anfiel und in die Deponie eingebracht wurde, stark chloridhaltig ist und damit Böden und Grundwasser belastet.
Zahlreiche Messungen und Untersuchungen von Experten, darunter vom Ingenieur-Büro Kling Consult in Krumbach, haben ferner ergeben, dass die hohe Chloridkonzentration im Grundwasser „sehr wahrscheinlich“auch von der Pyrolyse-Anlage verursacht wurde. Dass die Mülldeponie für die hohe Quecksilberbelastung verantwortlich ist, schließen die Fachleute dagegen „weitgehend“aus. Woher also kommt das Quecksilber?
„Auch die Experten tun sich nicht leicht“, fasste Landrat Hubert Hafner im Werkausschuss die Ergebnisse der Untersuchungen aus dem Vorjahr zusammen. „Vieles ist nur theoretisch“. Anton Fink, der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes, erklärte: „Wir haben ein Quecksilberproblem“. Die genauen Ursachen müssten aber noch anhand weiterer Untersuchungen, angeordnet von der Regierung von Schwaben, ergründet werden. Fink: „Unter anderem auch im Zuge des Rückbaus der Pyrolyseanlage“. Wie mehrfach berichtet, ist die Burgauer Pyrolyse zwischenzeitlich stillgelegt, der Großteil des Abfalls aus dem Landkreis wird in die Verbrennungsanlage nach Weißenhorn gebracht. Auf Nachfrage von CSUKreisrat Georg Holzinger erklärte der Landrat, mit dem Abbau der Pyrolyseanlage sei noch nicht begonnen worden.