Mittelschwaebische Nachrichten
Bereit für hohe Sprünge
Der Springplatz des RFV Günzburg ist in die Jahre gekommen. Dank vereinter Kräfte gelingt es dem Verein aber auch diesmal, Sportlern und Zuschauern beste Bedingungen zu bieten
Günzburg Die Frage nach der Zukunft der Günzburger Reitanlage mag Thomas Lang nicht mehr hören. Das liegt keineswegs an mangelnder Gesprächsbereitschaft. Der Vorsitzende des RFV Günzburg kann sie einfach nicht konkret beantworten. „Unverändert“sei die Lage hinsichtlich des zur Jahresmitte 2017 gekündigten Pachtvertrages für das Gelände in direkter Nachbarschaft der Günzburger Krankenhäuser. Ebenso unverändert blickt Lang weiterhin optimistisch nach vorne. Am Horizont sieht er ja bereits konstruktive Lösungen für die Heimatfrage. Und direkt vor Augen hat er das traditionelle Herbstturnier seines Vereins. Das findet heuer zum 32. Mal statt und bietet von Freitag bis Sonntag insgesamt 25 Prüfungen von der Einsteigerabteilung bis zur schweren Klasse.
Mehr als bei vergleichbaren Turnieren konzentrieren sich Sportler und Zuschauer in Günzburg auf die Dressurprüfungen. Das anderthalb Jahre junge Sportgelände hat seine Feuertaufe längst bravourös bestanden. Selbst Lang, sonst kein Freund von Superlativen, schwärmt mit einem Blick übers makellos hergerichtete Viereck, „dass unser Dressurplatz in weitestem Umfeld der beste ist “.
Das macht sich bei den aktuellen Nennungszahlen bemerkbar. Die sportlich anspruchsvollste Prüfung des langen Turnierwochenendes, der Prix St. Georges, wird deshalb erstmals in zwei Abteilungen ausgeritten. Insgesamt bewegt sich das Meldeergebnis für die Dressurprüfungen nach Angaben des Günzburger Reiter-Chefs „nah am Limit, ist aber immer noch gut verkraftbar“.
Während also die Dressuranlage laut Lang „optimale Voraussetzungen“bietet, gilt das für den Springplatz nur bedingt. Das Gelände ist in die Jahre gekommen, die sintflutartigen Regenfälle der mittleren Vergangenheit haben dem Untergrund massiv zugesetzt. Lang räumt ein: „Der Boden wird tiefer, und damit ist das Geläuf nicht mehr optimal.“Dass hier Geld fließen muss, liegt auf der Hand.
Langs Sanierungsdilemma: „Das ist mit enormen finanziellen Aufwendungen verbunden.“Nebenbei stellt sich angesichts der Hängepartie in Sachen Pachtvertrag auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit (allzu) schnellen Handelns.
Für das Turnier haben nun ein paar Springreiter weniger als sonst gemeldet, unter ihnen befinden sich aber reihenweise Teilnehmer an schwäbischen und bayerischen Meisterschaften. Weil auch das Wetter heuer für den Reitsport ideal war und sich der Untergrund in Günzburg entsprechend erholen konnte, blickt Lang dem Herbstturnier mit Zuversicht entgegen.