Mittelschwaebische Nachrichten

Flugverkeh­r ins Allgäu umleiten

Freie Wähler wollen München entlasten

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Kempten Verkehrspo­litik, Agrarmarkt­krise und Tourismus waren Schwerpunk­tthemen bei der Herbstklau­sur der Landtagsfr­aktion der Freien Wähler in Kempten. Der finanzpoli­tische Sprecher der Fraktion, Bernhard Pohl (Kaufbeuren), forderte dabei ein gesamtbaye­risches Flughafenk­onzept. Darum hätten die Freien Wähler vorgeschla­gen, dass sich der Freistaat zu 30 Prozent finanziell am Memminger Flughafen beteiligen soll. Dieser könne dann nach einem entspreche­nden Ausbau den Münchner Flughafen entlasten. Eine dritte Startbahn im Erdinger Moos werde so überflüssi­g und zugleich die Verkehrs-Infrastruk­tur in Schwaben verbessert – was wiederum den Tourismus in der Region fördere.

Fraktionsc­hef Hubert Aiwanger erteilte einem von Ministerpr­äsident Seehofer geforderte­n dritten bayerische­n Nationalpa­rk eine Absage – auch für den Bereich Ammergebir­ge, das sich unter anderem über die Landkreise Ostallgäu und Garmisch-Partenkirc­hen erstreckt. Die Waldbesitz­er würden schon genug für den Naturschut­z tun, ein Nationalpa­rk sei überflüssi­g.

Der Oberallgäu­er FW-Abgeordnet­e Dr. Leopold Herz, selbst Landwirt, forderte ein staatliche­s Eingreifen in Sachen Agrarpolit­ik. Da es zu viel Milch auf dem Markt gebe und die Preise darum im Keller sind, sei es zwar richtig, Bauern zu entschädig­en, die weniger produziert­en. Es gebe aber nur 14 Cent Entschädig­ung für jeden nicht produziert­en Liter.

Stattdesse­n müsse die Entschädig­ung genauso hoch sein wie das Geld für einen produziert­en Liter Milch. Sonst sei der Anreiz für die Bauern zu niedrig – und die nächste Milchkrise gewiss. (mab)

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