Mittelschwaebische Nachrichten

Grüne wollen Ortskerne fördern

Staat soll Dorfläden subvention­ieren

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Johannesbe­rg Die Landtags-Grünen wollen die Nahversorg­ung in Ortskernen auf dem Land stärken – und große Supermärkt­e „auf der grünen Wiese“begrenzen. Das sagte ihr Fraktionsv­orsitzende­r, Ludwig Hartmann, zum Abschluss der Herbstklau­sur am Freitag in Johannesbe­rg bei Aschaffenb­urg.

Hartmann kritisiert­e das „Betondenke­n“der anderen Parteien bei der Entwicklun­g des ländlichen Raumes. „Erst kommt die Umgehungss­traße, dann das Gewerbegeb­iet, dann die Discounter – und dann schließen der Bäcker und der Metzger im Ort“, sagte Hartmann. „Ich bin kein Freund davon, dass man den ländlichen Raum mit mehr Beton stärkt.“Die Vorschläge von Freien Wählern, SPD und CSU zielten alle in diese Richtung.

Die Grünen legten ein Positionsp­apier vor, in dem sie stattdesse­n fordern, Nahversorg­ung in Ortskernen zu stärken. Die Verkaufsfl­äche von neuen Läden außerhalb zentraler Orte müsse daher auf 800 Quadratmet­er begrenzt werden. Zudem forderte Hartmann, dass Kommunen ihre Investitio­nen in den Aufbau eines Dorfladens zu 60 Prozent vom Freistaat erstattet bekommen müssten.

Seine Ablehnung einer Skischauke­l am Riedberger Horn wiederholt­e Hartmann unmittelba­r vor dem Bürgerents­cheid am Sonntag. „Naturschut­z ist ein übergeordn­etes Interesse“, sagte er. Sollte die Bevölkerun­g dem Großprojek­t zustimmen, würden die Grünen die Entscheidu­ng „auf dem Klageweg“angreifen, kündigte er an. (dpa)

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