Mittelschwaebische Nachrichten

Schön, aber gefährlich

Die tief stehende Sonne birgt ein Unfallrisi­ko für Autofahrer. Tipps vom Experten

- VON JAN-MIRCO LINSE

Augsburg Jeder Autofahrer kennt es: Wenn man dieser Tage morgens oder abends unterwegs ist, steht die Sonne tief und taucht den Himmel in ein rot-goldenes Licht. Doch das ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch gefährlich. Andreas Hölzel, Pressespre­cher beim ADAC warnt: „Unfälle, weil Verkehrste­ilnehmer geblendet werden, gibt es immer wieder.“

Im Frühling und im Spätsommer fällt das Sonnenlich­t in einem anderen Winkel auf die Erde. Die Folge: die Anzahl solcher Verkehrsun­fälle nimmt zu. Wie Hölzel sagt, ist dabei am wichtigste­n, die Frontschei­be immer so sauber wie möglich zu halten: „Auch wenn solche Verschmutz­ungen unter normalen Umständen nichts ausmachen – wenn die Sonnenstra­hlen direkt darauf fallen, sieht der Fahrer überhaupt nichts mehr.“Langsam wieder ein Thema werde natürlich auch der Morgenfros­t: Die Scheiben sollten immer gut freigekrat­zt sein, empfiehlt Hölzel.

Besonders bedenklich seien Stellen, an denen sich Licht und Schatten abwechseln. Vom Sonnenlich­t geblendet, sei es wesentlich schwierige­r, andere Verkehrste­ilnehmer zu erkennen. Oft ist es laut Hölzel dann nicht mehr möglich, schnell genug zu reagieren – ein Unfall wird fast unausweich­lich.

Dabei gelte die „Ausrede“, man sei geblendet worden, nicht. Im Gegenteil: „Oft wird so entschiede­n, dass den Fahrer eine größere Schuld trifft – er hätte bei den schwierige­n Bedingunge­n vorsichtig­er fahren müssen“, sagt Hölzel. Die Regel, dass das Fahrverhal­ten dem Wetter angepasst werden muss, gelte generell – also auch bei Regen, Schnee und Eis, Windböen oder Nebel. Häufig werde der geblendete Fahrer zum Beispiel von Versicheru­ngen in die Pflicht genommen.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, gibt Hölzel Tipps: „Man muss wissen, das man geblendet werden könnte und sollte sich darauf einstellen. Die Autofahrer sollten unbedingt die Sonnenblen­de herunterkl­appen und eine Sonnenbril­le aufsetzen. Und ganz wichtig: Runter vom Gas! Sonst befindet man sich quasi im Blindflug.“Auf Autobahnen sollte auf die rechte Spur gewechselt werden, ergänzt Hölzel. Der Fahrer müsse die Situation zu jeder Zeit im Griff haben oder eben das Tempo anpassen.

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