Mittelschwaebische Nachrichten
Schön, aber gefährlich
Die tief stehende Sonne birgt ein Unfallrisiko für Autofahrer. Tipps vom Experten
Augsburg Jeder Autofahrer kennt es: Wenn man dieser Tage morgens oder abends unterwegs ist, steht die Sonne tief und taucht den Himmel in ein rot-goldenes Licht. Doch das ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch gefährlich. Andreas Hölzel, Pressesprecher beim ADAC warnt: „Unfälle, weil Verkehrsteilnehmer geblendet werden, gibt es immer wieder.“
Im Frühling und im Spätsommer fällt das Sonnenlicht in einem anderen Winkel auf die Erde. Die Folge: die Anzahl solcher Verkehrsunfälle nimmt zu. Wie Hölzel sagt, ist dabei am wichtigsten, die Frontscheibe immer so sauber wie möglich zu halten: „Auch wenn solche Verschmutzungen unter normalen Umständen nichts ausmachen – wenn die Sonnenstrahlen direkt darauf fallen, sieht der Fahrer überhaupt nichts mehr.“Langsam wieder ein Thema werde natürlich auch der Morgenfrost: Die Scheiben sollten immer gut freigekratzt sein, empfiehlt Hölzel.
Besonders bedenklich seien Stellen, an denen sich Licht und Schatten abwechseln. Vom Sonnenlicht geblendet, sei es wesentlich schwieriger, andere Verkehrsteilnehmer zu erkennen. Oft ist es laut Hölzel dann nicht mehr möglich, schnell genug zu reagieren – ein Unfall wird fast unausweichlich.
Dabei gelte die „Ausrede“, man sei geblendet worden, nicht. Im Gegenteil: „Oft wird so entschieden, dass den Fahrer eine größere Schuld trifft – er hätte bei den schwierigen Bedingungen vorsichtiger fahren müssen“, sagt Hölzel. Die Regel, dass das Fahrverhalten dem Wetter angepasst werden muss, gelte generell – also auch bei Regen, Schnee und Eis, Windböen oder Nebel. Häufig werde der geblendete Fahrer zum Beispiel von Versicherungen in die Pflicht genommen.
Damit es gar nicht erst so weit kommt, gibt Hölzel Tipps: „Man muss wissen, das man geblendet werden könnte und sollte sich darauf einstellen. Die Autofahrer sollten unbedingt die Sonnenblende herunterklappen und eine Sonnenbrille aufsetzen. Und ganz wichtig: Runter vom Gas! Sonst befindet man sich quasi im Blindflug.“Auf Autobahnen sollte auf die rechte Spur gewechselt werden, ergänzt Hölzel. Der Fahrer müsse die Situation zu jeder Zeit im Griff haben oder eben das Tempo anpassen.