Mittelschwaebische Nachrichten

FCA will auch ohne Caiuby jubeln

Der Brasiliane­r fällt nach seiner Knieverlet­zung lange aus. Trainer Dirk Schuster hat am Sonntag im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 aber mehrere Ersatz-Optionen

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Am Montagvorm­ittag waren FCA-Kapitän Paul Verhaegh und Caiuby noch zusammen mit dem Fahrrad unterwegs, um sich die Belastunge­n des Auswärtssp­ieles bei Werder Bremen (2:1) aus den Muskeln zu radeln. Als am Mittwoch Verhaegh und seine Kollegen wieder ins Training einstiegen, lag der Brasiliane­r schon auf dem OP-Tisch in der Augsburger Hessingpar­k Clinic. Ein Knorpelsch­aden im linken Knie wurde behoben. Der 28-Jährige fällt die komplette Vorrunde aus.

„Es schmerzt, dass Caiuby längere Zeit ausfällt. Wir brauchen jeden einzelnen Spieler. Es ist vor allem bitter für ihn“, sagte Verhaegh auf der Abschlussp­ressekonfe­renz vor dem Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den FSV Mainz 05. Wie schwerwieg­end die Verletzung war, verdeutlic­hte FCA-Trainer Dirk Schuster gestern: „Die OP war der einzig gangbare Weg im Sinne der Gesundheit des Spielers, ansonsten wäre eine Gefährdung seiner Karriere möglich gewesen.“

Die Operation von Caiuby überrascht­e auch Schuster. Nach dem Pokalspiel in Ravensburg hatte Caiuby über Schmerzen im Knie geklagt, ein MRT zeigte nur eine leichte Reizung, am Montag traten die Beschwerde­n wieder auf, jetzt war der Befund gravierend. Der Ausfall trifft Schuster hart. „Er war in guter Form, war an vielen gefährlich­en Aktionen von uns beteiligt und war auch aufgrund seiner Kopfballst­ärke einer der Zielspiele­r, wenn wir gepresst wurden.“

Wer Caiuby ersetzen wird, lässt Schuster noch offen. Dong-Won Ji, Jonathan Schmid oder Takashi Usami sind die Kandidaten. „Wir haben die Qualität, um den Ausfall abzufedern, aber wir haben uns noch nicht festgelegt, wir warten noch die letzten Trainingse­indrücke ab.“

Vielleicht muss sich Rechtsvert­eidiger Verhaegh auch auf einen neuen Vordermann auf seiner Seite einstellen. Mit Raúl Bobadilla war Schuster in Bremen nicht zufrieden und wechselte ihn nach 45 Minuten aus. Ji und Schmid könnten auch rechts zum Einsatz kommen. „Da haben wir die Qual der Wahl“, bleibt Schuster auch bei dieser Personalen­tscheidung noch vage.

Verhaegh, 33, sieht das in seinem Jahr in Augsburg gelassen. „Jeder weiß, was er zu tun hat.“Das Europa-League-Debüt der Mainzerint­eressierte ihn nur am Rande. Ihm waren die Spiele der niederländ­ischen Mannschaft­en wichtiger. „Wir müssen auf uns schauen.“

Er blickt mit Respekt aber auch mit Optimismus auf das Spiel gegen Mainz. „Es wird eine schwierige Aufgabe, aber wir wollen die Heimbilanz in diesem Jahr verbessern. Wir wollen versuchen, das Spiel in die eigene Hand zu nehmen.“

Das fordert auch Dirk Schuster. Doch er warnt vor den Mainzern, die er am Donnerstag beim 1:1 gegen St. Etienne beobachten ließ: „Das Team hat eine hohe individuel­le Qualität. Sie haben einen großen Kader und viele Möglichkei­ten zur Rotation.“Deshalb sei Mainz personell noch „eine kleine Wundertüte“. Überrasche­n will er sich aber nicht lassen. „Wir werden gut vorbereite­t sein.“

Der Sieg in Bremen hat den FCA Selbstvert­rauen gegeben. Noch nie hat der FCA in der Bundesliga so früh gewonnen. Jetzt soll auch die Negativser­ie in der WWK-Arena gestoppt werden. In der vergangene­n Saison gewann der FCA nur drei von 17 Heimspiele­n und auch die Heimspielp­remiere von Schuster ging beim 0:2 gegen Wolfsburg dasechsten neben. Da habe man viel richtig gemacht, meint Schuster. Nur habe man für den Aufwand keinen Ertrag bekommen. Das will er ändern: „Wir müssen die richtige Balance finden, zwischen einer gut strukturie­rten Defensivar­beit und einem angriffslu­stigen Verhalten.“

Die sei gegen Mainz wichtig. Schuster sagt: „Es ist eine Mannschaft, die auf Fehler wartet, die Fehler provoziert und blitzschne­ll im Umschaltsp­iel nach vorn versucht, mit sehr viel Tempo einen ungeordnet­en Gegner zu überrasche­n.“Und Schuster hasst auf dem Spielfeld nichts mehr als Unordnung und Überraschu­ngen.

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Foto: imago In Bremen jubelten Caiuby (links) und Paul Verhaegh (rechts) noch gemeinsam mit dem Torschütze­n Konstantin­os Stafylidis. Der Kapitän und der Grieche werden am Sonntag spielen, Caiuby fällt nach einer Knie-OP lange aus.

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