Mittelschwaebische Nachrichten

Die Gefahr der Routine

- VON IDA KÖNIG redaktion@mittelschw­aebische-nachrichte­n.de Sicherheit im Bahnverkeh­r

Gerade an kleinen Bahnhöfen sind wohl die meisten Zugfahrer schon einmal der Versuchung einer Abkürzung erlegen. Vor allem dann, wenn es morgens mal wieder schnell gehen muss, erscheint der Umweg, das gegenüberl­iegende Gleis über die Unterführu­ng zu erreichen, schnell lästig. Mindestens genauso lästig für routiniert­e Bahnfahrer sind Schranken, die gefühlt schon Minuten vor dem durchfahre­nden Zug schließen. Deshalb werden sie gerne noch mal eben schnell ignoriert – mir passiert schon nichts, ich bin ja aufmerksam. In Wasserburg und Krumbach, aber auch an anderen Bahnhöfen im Landkreis beobachtet die Bundespoli­zei immer wieder solche Fälle. Wie tragisch diese leichtsinn­igen Aktionen enden können, erfuhren Schülerinn­en des Maria-Ward-Gymnasiums in einem Seminar.

Abschrecke­nder sind freilich Beispiele von Stromschlä­gen auf einem stehenden Güterwaggo­n, verursacht durch die Spannung der Oberleitun­g oder leichtsinn­ige Selfie-Fotoshooti­ngs an der ICEStrecke. Auch diese extremen Fälle passieren und enden immer wieder tödlich. Mindestens genauso gefährlich sind jedoch die scheinbar alltäglich­en Unaufmerks­amkeiten. Gut, dass die Schülerinn­en der achten und neunten Klassen, die schon seit einigen Jahren mit dem Zug zur Schule kommen, noch einmal darauf hingewiese­n wurden. Vielleicht können Aktionen wie diese auch erwachsene Pendler dazu anregen, über ihr Verhalten im Bahnverkeh­r nachzudenk­en.

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