Mittelschwaebische Nachrichten

Toter und Verletzte bei Unfällen

Bei Leipheim kollidiere­n mehrere Fahrzeuge. Zu den Ursachen gibt es Gerüchte

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Leipheim/Günzburg Es ist ein dramatisch­er Donnerstag­nachmittag und -abend gewesen. Innerhalb weniger Stunden ereigneten sich nicht weit voneinande­r entfernt gleich zwei schwere Unfälle. Beim ersten wurde ein Mensch getötet.

Nach ersten Erkenntnis­sen der Polizei war ein 49-Jähriger nach 17 Uhr auf der neuen Umgehungss­traße im Bereich des alten Leipheimer Fliegerhor­sts aus ungeklärte­n Gründen mit seinem Wagen auf die Gegenfahrb­ahn geraten und mit dem Fahrzeug eines 33-Jährigen frontal kollidiert. Dabei erlitt der Unfallveru­rsacher so schwere Verletzung­en, dass er noch am Unfallort starb. Bis zum Redaktions­schluss der Freitagsau­sgabe unserer Zeitung hatte die Polizei noch von lebensgefä­hrlichen Verletzung­en gesprochen. Der entgegenko­mmende Autofahrer wurde schwer verletzt. Es entstand ein Sachschade­n in Höhe von knapp 54 000 Euro. Die Straße war für die Unfallaufn­ahme bis gegen 21 Uhr gesperrt.

Um die Ursache des Zusammenpr­alls auf „kerzengera­der Strecke“zu ermitteln, wie es ein Polizist noch am Abend formuliert­e, schaltete die Staatsanwa­ltschaft einen Gutachter ein. Günzburgs Polizeiche­f Stefan Müller widerspric­ht aber bereits einem im sozialen Netzwerk Facebook geäußerten Verdacht, ein Testfahrer von Mercedes sei involviert gewesen, „die es auch manchmal ganz schön krachen lassen“, wie ein Nutzer schreibt. Zwar war einer der Wagen ein Auto dieser Marke, aber es habe sich nicht um einen Testwagen gehandelt, erklärt Müller auf Anfrage unserer Zeitung. Zudem sei der tödlich verletzte Fahrer des anderen Autos, eines Peugeots, der Unfallveru­rsacher gewesen. Auf der Ortsverbin­dungsstraß­e zwischen Günzburg und Leipheim kam es dann gegen 19.45 Uhr zur nächsten Kollision. Ein Autofahrer setzte aus Richtung Leipheim kommend zum Überholen an. Als Gegenverke­hr kam, scherte er wieder ein und geriet mit seinem Fahrzeug ins Schleudern. Dann touchierte er mit seinem Wagen ein entgegenko­mmendes Auto und kollidiert­e schließlic­h frontal mit einem weiteren Fahrzeug. Der Fahrer eines vierten Wagens musste herumflie- genden Teilen ausweichen und kam deshalb mit seinem Auto von der Straße ab. Drei Menschen wurden schwer und zwei leicht verletzt. Bis zum Abschluss der Gutachten kann es noch Wochen dauern. Es entstand ein Sachschade­n in Höhe von etwa 60 000 Euro. Die Verbindung­sstraße war für die Unfallaufn­ahme bis gegen 23.30 Uhr gesperrt. Auch hier beauftragt­e die Staatsanwa­ltschaft einen Gutachter – und auch hier gibt es bei Facebook Gerüchte. So habe es sich um ein illegales Rennen gehandelt, wird vermutet. Polizeiche­f Stefan Müller stellt jedoch klar: „Es gibt keine Hinweise dazu.“Bis die Gutachten fertig sind und die Ursachen der Unfälle feststehen, könne es Wochen dauern. Vor der Notaufnahm­e des Günzburger Krankenhau­ses, so wird auch bei Facebook geschriebe­n, hätten sich nach dem Unfall 100 bis 140 Angehörige und Freunde der Verletzten versammelt. Dr. Carsten Einfeld, Leitender Oberarzt der Anästhesie, spricht von 30 bis 50. Probleme habe es keine gegeben, „wir konnten in Ruhe arbeiten“, sagt er. (mit zg)

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Fotos: Mario Obeser Auf der neuen Umgehung am früheren Leipheimer Fliegerhor­st (oben) ist bei einem Unfall ein Mensch tödlich verletzt worden. Wenige Stunden später ereignete sich zwischen Leipheim und Günzburg erneut ein schwerer Unfall.

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