Zickenkrieg unter Sittichen

Weibchen passen nicht zusammen

Augsburg Ein winziger Käfig mit Plastikstangen, ein Plastikkumpel zum Spielen und eine Schaukel zum Schlafen. Wegen dieser gängigen Haltungsform zählen Wellensittiche laut dem Deutschen Tierschutzbund zu den am häufigsten gequälten Haustieren. Die intelligenten Vögel seien schnell unterfordert und verkümmern, wenn sie von Artgenossen isoliert leben. Wie ein Sittich artgerecht gehalten wird, zeigt das Buch „Wellensittiche – Haltung, Beschäftigung, Verhalten, Gesundheit“von Claudia Sissi Jung. Der Ratgeber ist für Einsteiger geschrieben und hilft schon bei der Auswahl der Sittiche. So wird davon abgeraten, zwei Hennen zu kaufen, weil sonst Zickenkrieg droht. Hähne dagegen können untereinander tiefe Freundschaften eingehen.

Das Buch erklärt, wie Wohnung und Voliere vogelgerecht eingerichtet sein müssen. So können Fenster zur Gefahr für den Sittich werden. Eine Aufzählung von giftigen Zimmerpflanzen und andere hilfreiche Hinweise sind praktischerweise in Infoboxen zusammengefasst. Tipps zum richtigen Futter und zum Inhalt einer Notfallapotheke werden gut gegliedert vermittelt. Im Kapitel zum Verhalten der Vögel erfährt der Leser außerdem, dass der Sittich jahrzehntelang falsch verstanden wurde: Vögel, die die menschliche Sprache nachahmen, sind demnach nicht besonders begabt, sondern einfach nur besonders einsam. Ein Verhaltenslexikon hilft, den Sittich besser zu verstehen.

Der Ratgeber ist mit Zwischenüberschriften, Infokästen und aussagekräftigen Bildern verständlich strukturiert. Zehn kleine Filmchen, die der Leser mit einer speziellen App herunterladen kann, ergänzen die Informationen im Buch. (juse-)

Wellensittiche – Haltung, Beschäftigung, Verhalten, Gesundheit, Claudia Sissi Jung, Kosmos Verlag, 144 Seiten, 12,99 Euro.