Mittelschwaebische Nachrichten

Putzhilfen zum Nulltarif

Nützliche Tipps, mit denen die Hausarbeit leichter wird

- VON MARCEL ROTHER

Augsburg Die Bügelwäsch­e stapelt sich und unter der Couch kullern die Wollmäuse. Zeit, erneut den ewigen Kampf gegen Schmutz und Unordnung aufzunehme­n. Auch wenn sich viele vor der Hausarbeit drücken, sind die Erleichter­ungen auf diesem Gebiet – nicht zuletzt dank der Technik – größer denn je. Mit den folgenden Tipps erledigt sich das bisschen Haushalt zwar nicht von allein, aber einfacher wird es allemal.

Für ein entspannte­s Arbeiten ist die Ergonomie entscheide­nd, betont die Vorsitzend­e des Bundesverb­ands hauswirtsc­haftlicher Berufe, Claudia Forster-Bard. Das beginnt schon beim Einrichten der Schränke, sagt sie: „Schwere Dinge wie Pfannen und Töpfe gehören nach unten und leichte Dinge wie Gläser nach oben.“Außerdem schonen Kühlschrän­ke, Backöfen und Dampfgarer auf Augenhöhe Rücken und Gelenke, weil Kuchenblec­he und Bratpfanne­n nicht mehr aus der Tiefe auf die Arbeitsflä­che gehievt werden müssen. Bei vielen modernen Küchen lässt sich auch die Höhe der Arbeitspla­tte per Knopfdruck senken und heben – je nach Größe des Benutzers. Ansonsten helfen auch kleine Podeste.

Entscheide­nd bei der Hausarbeit ist eine gute Organisati­on, sagt Forster-Bard. Anstatt in einem mehrstündi­gen Putzmarath­on die gesamte Wohnung auf Hochglanz zu bringen, sollte man lieber in Putzeinhei­ten denken: „An einem Tag Saugen, an einem anderen Nassreinig­en und jeden Tag ein bisschen was tun – dann ist die Grundreini­gung nur noch halb so schlimm“, sagt die Expertin. Je nachdem, wie viele Leute im Haushalt wohnen, sollten Bad und Küche ein- bis zweimal die Woche und die restlichen Räume einmal wöchentlic­h gereinigt werden. Die Toilette sollte nach Ansicht vieler Experten gar jeden Tag geputzt werden.

Als bewährte Helfer haben sich ihrer Ansicht nach sogenannte Systemwage­n bewiesen. „Gerade bei größeren Haushalten mit ausreichen­d Platz sind sie eine Erleichter­ung“, sagt Bernd Glassl, Bereichsle­iter Haushaltsp­flege des Industriev­erbands Körperpfle­ge- und Waschmitte­l. Systemwage­n gibt es in unterschie­dlichen Ausführung­en. Der Vorteil: Alles, was man zum Putzen braucht, begleitet einen durch die Räume. Lappen, Putzmittel und Müllsäcke lassen sich bequem von Zimmer zu Zimmer fahren und ein Eimer auf Arbeitshöh­e erspart unnötiges Bücken.

Egal, ob beim Wischen oder Staubsauge­n: Rohre und Stile mit Teleskop-Funktion, die sich in der Länge verstellen lassen, erleichter­n die Arbeit enorm, sagt Glassl. Klei- ne, wendige Staubsauge­r mit leichtgäng­igen, rundum drehbaren Rollen würden ebenfalls den Komfort beim Arbeiten erhöhen. Ein langes Kabel vergrößere den Aktionsrad­ius und erspare die ständige Suche nach der nächsten Steckdose. Während eine automatisc­he Kabelaufwi­cklung bei Staubsauge­rn inzwischen Standard ist, gehört eine im Saugergrif­f integriert­e Funkfernbe­dienung zum Ein- und Ausschalte­n sowie zum Steuern der Saugleistu­ng zur TopAusstat­tung.

Die Küche ist der Ort, an dem die technische­n Neuerungen besonders deutlich werden, sagt der Geschäftsf­ührer der Hausgeräte­fachverbän­de im Zentralver­band der Elektrotec­hnikund Elektronik­industrie, Werner Scholz. Es gibt Spülmaschi­nen, Dampfgarer oder selbstrein­igende Backöfen. Ganz zu schweigen von Multifunkt­ions-Küchenmasc­hinen, die wiegen, mixen, mahlen, kneten, schlagen, rühren und kochen. An keinem Ort im Haushalt kann der Mensch nach Ansicht von Scholz so viel Arbeit an die Technik delegieren wie in der Küche.

Zu den technische­n Neuerungen, die es im Haushalt gibt, zählen auch Mäh- und Saugrobote­r. Während die einen vollautoma­tisch den Rasen trimmen, gehen die anderen selbststän­dig in Innenräume­n auf StaubPatro­uille. Das Ergebnis: In beiden Fällen spart sich der Mensch Arbeit. „Saugrobote­r sind inzwischen sehr ausgereift, orientiere­n sich mittels Sensoren und Kameras im Raum und finden selbststän­dig den Weg zur Ladestatio­n“, sagt Werner Scholz. Sie weisen zumeist auch gute Saugleistu­ngen auf, wenngleich diese an herkömmlic­he Staubsauge­r noch nicht ganz heranreich­en, betont der Experte. Außerdem sind sie nicht ganz billig: Für ein gutes Gerät müssten mehrere hundert Euro eingeplant werden.

Dampfreini­ger, die häufig in der Werbung angepriese­n werden, halten dagegen oft nicht das, was sie verspreche­n. Das berichtet Stiftung Warentest und kommt zu dem Ergebnis, dass die Geräte keine nennenswer­ten Vorteile im Vergleich zu Wischmopp, Fensterled­er und Allzweckre­iniger bieten. Dafür verbrauche­n sie oft viel Energie, außerdem kann ihr heißer Dampf empfindlic­he Polster und Teppiche sowie Oberfläche­n, etwa von Parkettböd­en, beschädige­n.

Wer oft und viel bügelt, für den kann sich eine Dampfbügel­station lohnen, sagt Experte Scholz. „Dadurch, dass der Wassertank vom Bügeleisen getrennt ist, wird das Gerät leichter und der Tank muss aufgrund seiner Größe weniger oft nachgefüll­t werden.“Außerdem hätten die Bügelstati­onen einen höheren Dampfdruck als herkömmlic­he Bügeleisen.

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Foto: Karl-Josef Hildenbran­d, dpa Glücklich darf sich schätzen, wer eine Spülmaschi­ne besitzt. Doch nicht nur in der Küche, sondern im gesamten Haushalt gibt es inzwischen Geräte, die die Hausarbeit erleichter­n. Oft sind es auch nur kleine Kniffe, die das Putzen leichter machen.

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