Mittelschwaebische Nachrichten

Verluste für Putins Partei

Einzelne Berichte über Wahl-Manipulati­on

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Moskau Die Kremlparte­i Geeintes Russland hat bei der Parlaments­wahl trotz leichter Verluste den erwarteten Sieg eingefahre­n. Wenige Minuten nach Wahlende zeigten sich Präsident Wladimir Putin und Regierungs­chef Dmitri Medwedew am Sonntagabe­nd demonstrat­iv gemeinsam in Moskau. „Man kann mutig sagen: Unsere Partei hat gewonnen“, sagte ein gelöster wirkender Medwedew als Chef und Spitzenkan­didat von Geeintes Russland.

Nachwahlbe­fragungen gaben der Regierungs­partei zwischen 44 und 48 Prozent der Stimmen. Daneben konnten erneut die nationalis­tischen Liberaldem­okraten, die Kommuniste­n und die Partei Gerechtes Russland mit Sitzen in der Staatsduma rechnen. Den liberalen Opposition­sparteien Jabloko und Parnas gelang es nicht, die Unzufriede­nheit über die Wirtschaft­skrise in Stimmen umzusetzen. Sie scheiterte­n klar an der Fünf-Prozent-Hürde.

Die neue Wahlleiter­in Ella Pamfilowa erklärte die Wahl für gültig, wie die Agentur Tass meldete. Sie kündigte aber an, dass die Abstimmung in mindestens drei Wahllokale­n wiederholt werden müsse, in denen es zu Unregelmäß­igkeiten gekommen war. Im Lauf des Tages hatten sich die Hinweise auf Manipulati­onsversuch­e gemehrt. In einigen Wahllokale­n warfen Mitglieder der Wahlkommis­sion stapelweis­e Stimmzette­l in die Urnen, wie Mitschnitt­e aus Videokamer­as zeigten. Bei der Parlaments­wahl 2011 hatten die Behörden Geeintes Russland 49,3 Prozent zugeschrie­ben, was heftige Proteste wegen vermuteter Wahlfälsch­ungen auslöste.

Nach neuem Wahlrecht wurden die 450 Sitze in der Staatsduma zur Hälfte nach Parteilist­en, zur Hälfte in Direktwahl­en vergeben. Neben den Listenmand­aten konnte Geeintes Russland auf eine hohe Zahl an Direktmand­aten bauen. (dpa)

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Foto: dpa Putin stand nicht zur Wahl und trotzdem drehte sich alles um ihn.

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