Mittelschwaebische Nachrichten
Querelen im königlichen Schloss
Neuschwanstein: Verwalterin versetzt
Schwangau Die bisherige Schlossverwalterin von Neuschwanstein, Katharina Schmidt, wird zum 1. November eine andere Tätigkeit bei der Schlösser- und Seenverwaltung aufnehmen. Ihre Amtszeit im Märchenschloss ende, teilte sie auf einer Personalversammlung den Mitarbeitern mit. Sie war nur drei Jahre im Amt.
Mit Mobbingvorwürfen im Märchenschloss hatte sich zuletzt vor gut zwei Monaten das Kaufbeurer Arbeitsgericht beschäftigt. Geklagt hatte ein leitender Mitarbeiter gegen zwei Abmahnungen. In dem Verfahren war von Mobbing und Günstlingswirtschaft durch die Schlossverwalterin die Rede.
Die jetzige Personalversammlung habe nur wenige Minuten gedauert, berichtete ein Teilnehmer im Gespräch mit unserer Zeitung. Von der Ankündigung Schmidts, das Schloss zu verlassen, seien alle anwesenden Mitarbeiter völlig überrascht worden. „Aber es gab wohl keinen, der nicht erfreut darüber ist“, sagte der
Vorwürfe des Mobbings und der Günstlingswirtschaft
Mitarbeiter weiter, der namentlich nicht genannt werden will. „Wir hoffen jetzt alle auf bessere Zeiten – so kann man wohl am besten die Stimmung in der Belegschaft beschreiben“, berichtete er.
Unklar ist, wer ab 1. November die Geschäfte auf Schloss Neuschwanstein führt. In Mitarbeiterkreisen wird spekuliert, ob es eine Übergangslösung geben wird oder ob direkt ein neuer Schlossverwalter installiert wird. In der arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzung vor zwei Monaten hatten die Schlösserverwaltung und der abgemahnte Mitarbeiter einen Vergleich geschlossen. In der Verhandlung war viel von Mobbing und Schikanen am Schloss die Rede. Ein Mitarbeiter sagte gegenüber unserer Zeitung: „Wir wollen endlich raus aus den negativen Schlagzeilen und einfach wieder unser Schloss weltweit bestmöglich präsentieren.“(mun)