Mittelschwaebische Nachrichten

Neue Waffen für die Münchner Polizei

Bessere Ausrüstung nach Amoklauf

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München Nach dem Amoklauf im Olympia-Einkaufsze­ntrum zieht die Münchner Polizei Konsequenz­en. Zum einen sollen die Beamten neue Waffen mit mehr Schuss bekommen, wie Polizeiprä­sident Hubertus Andrä in der Süddeutsch­en Zeitung ankündigte. Zum anderen sollten Polizisten in Zivilkleid­ung künftig als solche erkennbar sein. „Eine Überlegung ist, ob alle Armbinden dabei haben sollten“, sagte Andrä. „Denn wenn Bürger nicht sehen, wer ein Polizist ist, steigert das den Stresspege­l. Zudem haben wir größte Sorge, dass Kollegen in ein „friendly fire“kommen, also dass Polizisten versehentl­ich auf eigene Leute schießen.“

Polizisten in Zivilkleid­ung, aber mit Pistole in der Hand, hatten in der Amoknacht im Juli teils Ängste ausgelöst. Gerüchte, die sich in Windeseile über die sozialen Medien verbreitet­en, hatten an mehreren Orten zu Panik geführt. Für Andrä ist die schnelle Verbreitun­g von Informatio­nen „Fluch und Segen zugleich“. „Wir können über Facebook und Twitter gezielt Informatio­nen steuern, aber es wird auch Vieles durch Dritte ungeprüft weitergege­ben.“

Da Informatio­nen aus den sozialen Netzwerken auch für die Polizisten hilfreich sein könnten, werde ein Einsatz geprüft. Zwar nicht mit Blick auf herkömmlic­he Dienste, betonte Andrä. „Wir denken hingegen tatsächlic­h darüber nach, einen eigenen Messenger-Dienst für die Polizei zu testen.“(dpa)

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