Mittelschwaebische Nachrichten
Hautkrebs breitet sich massiv aus
Wesentliche Ursache ist das Sonnenbaden
Wien Hautkrebs hat sich in den vergangenen Jahrzehnten geradezu explosionsartig ausgebreitet. Dies verlautete anlässlich des 16. WeltHautkrebskongresses in Wien. „1935 lag das Risiko, daran zu erkranken, bei einer Wahrscheinlichkeit von 1:1500, 2010 betrug es bereits 1:50“, so Kongresspräsident Prof. Hubert Pehamberger (Wien).
Dass immer mehr Menschen an Hautkrebs erkranken, ist in allen Ländern mit überwiegend weißer Bevölkerung zu beobachten. „In Europa steigt die Zahl der Neuerkrankungen jährlich um etwa fünf Prozent“, so Professor Claus Garbe (Tübingen). „Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Melanom-Inzidenz bei einem Fall pro 100 000 Einwohner und Jahr. Inzwischen rangiert es in den meisten westeuropäischen Ländern an den Plätzen vier bis sieben der häufigsten Krebsarten.“Gegenwärtig sind in den nordund westeuropäischen Ländern pro Jahr zwischen 15 und 25 Personen pro 100000 Einwohner vom „schwarzen Hautkrebs“betroffen. Auch die Fälle von anderen Hautkrebsformen, etwa Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom, sind in den letzten vier Jahrzehnten enorm angestiegen. „Prognosen erwarten für die nächsten 15 Jahre zumindest eine Verdoppelung der Hautkrebs-Inzidenz-Raten“, so Garbe.
Dafür gibt es einen einfachen und weithin bekannten Grund: Sonnenbaden ist durch die veränderten Urlaubsund Freizeitgewohnheiten seit der Mitte des 20. Jahrhunderts weit verbreitet, und allen Hautkrebsformen ist gemeinsam, dass das UV-Licht der Sonne einer der auslösenden Faktoren ist. Die auf dem Kongress präsentierte Untersuchung zur Präventionskampagne „Euromelanoma“bestätigt auch die ungünstigen Auswirkungen des Benützens von Bräunungsgeräten zu Hause oder von Besuchen eines Sonnenstudios. „Personen, die über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren häufiger als zwanzig Mal pro Jahr ins Solarium gehen oder andere Bräunungssysteme benützen, hatten ein besonders erhöhtes HautkrebsRisiko“, erklärte Pehamberger.
Wer also direkte Sonnenbestrahlung weitestgehend meidet, setzt auf eine maßgebliche vorbeugende Maßnahme. (AZ)