Mittelschwaebische Nachrichten
Drama in den Alpen
In „Liebe bis zum Mord“führt ihr Schweigen eine Familienmutter ins Verderben
ZDF, 20.15 Uhr Im Drama „Liebe bis in den Mord – Ein Alpenthriller“am heutigen Montag um 20.15 Uhr im ZDF fängt alles so idyllisch an. Irgendwo im Allgäu: Sonja (Felicitas Woll) steht kurz vor der Hochzeit mit Thomas (Thomas Unger) – sehr zum Verdruss ihrer künftigen Schwiegermutter Katharina (Gisela Schneeberger). Doch dann wird Sonja von ihrem ehemaligen Teenagerschwarm Adrian (Gabriel Raab) überfallen und vergewaltigt. Er droht damit, sie umzubringen.
Nach einem Zeitsprung von 15 Jahren taucht Adrian wieder auf. Angeblich will er in die marode Molkerei von Thomas investieren. Er behauptet, dass Sonjas Tochter Anna in Wahrheit sein Kind ist. Sonja, die ihrem Mann bislang nie von der Vergewaltigung erzählt hatte und auf anraten ihrer Schwester Birgit (Nina Kronjäger) auch nicht zur Polizei ging, wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Erst jetzt gesteht sie ihrem Mann alles und zeigt Adrian an. Doch dann stirbt Thomas bei einem Motorradunfall.
Adrian will eine ganze Familie zerstören, die Schwiegermutter hasst Sonja, deren Schwester Birgit ist verhärmt und eifersüchtig und Sonja selbst führt einen nahezu aussichtslosen Kampf um ihre Würde und Gerechtigkeit und stößt dabei auf eine Mauer aus Wegschauen, Nichtglaubenwollen und Profitgier.
Der Film ist vorhersehbar, zeigt aber deutlich, wohin Schweigen führen kann: ins Verderben. Er fesselt dank starker Schauspieler und ist eine fast klischeefreie Mischung aus Familiendrama, Melodram und Psychokrimi. Die Geschichte wird glaubwürdig erzählt – bis zum Schluss, der dann auch dem Titel „Alpenthriller“gerecht wird. (dpa)