Mittelschwaebische Nachrichten
Dummheit braucht nicht viel Zeit
Aron Johannsson ist sprachlich bewandert. Der Sohn isländischer Eltern wurde in den USA geboren. Er kann isländisch und englisch fließend parlieren. Außerdem verfügt er über Grundkenntnisse im Dänischen, Niederländischen und Deutschen. Er kann sich verständlich machen, wenn er auf Missstände hinweisen will. So geschehen im Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen, wo der 25-Jährige unter Vertrag steht. Zehn Minuten vor Schluss hatte er ein Handspiel eines Gegenspielers bemerkt und wollte das Schiedsrichter Tobias Stieler mitteilen. Über die Wortwahl gibt es unterschiedliche Auffassungen. Johannsson bezeugt, dass er von einem „fucking Handball“berichten wollte. Der Unparteiische allerdings vernahm eine Wortwahl, die seine Fähigkeiten in ein falsches Licht stellten. Die Folge: Rot. Ein Arbeitstag zum Vergessen für Johannsson. Eingewechselt in der zweiten Halbzeit beim Stand von 0:4, runter vom Feld 35 Minuten später. Weil den Bremern nach den verletzten Claudio Pizarro und Max Kruse nun schon der dritte Stürmer nicht zur Verfügung steht, kann man sich ungefähr vorstellen, was Interimstrainer Alexander Nouri denkt: Es fängt mit „F“an und endet auf „uck“. Noch weniger Zeit für seine Dummheit brauchte der Mainzer José Rodríguez. Eingewechselt in der 85. Minute, grätschte er bei einer 3:1-Führung in der Nachspielzeit Augsburgs Dominik Kohr brutal um. Der dürfte lange ausfallen. Wohl länger, als Rodríguez nun gesperrt wird. (time)
* Statt „Doppelsechs“und „falscher Neun“lesen Sie jeden Montag die „Glatte Eins“oder die „Glatte Sechs“, mit der die Redaktion Außergewöhnliches aus der Bundesliga bewertet.