Mittelschwaebische Nachrichten
Beistand für Beckenbauer
Millionenzahlung sei keine Mauschelei
Frankfurt am Main Franz Beckenbauer bekommt nach der Aufdeckung der 5,5-Millionen-EuroZahlung aus dem WM-Topf Unterstützung von ehemaligen Weggefährten und Vertrauten. Im Führungszirkel des DFB gibt es dagegen Kritik an der versäumten vorzeitigen Aufklärung des Vorgangs durch den Verband im sogenannten Freshfields-Bericht.
Das DFB-Vorstandsmitglied Andreas Rettig bezeichnete den Freshfields-Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung als „öffentlichkeitswirksame Beruhigungspille“. Der DFB hatte die Kanzlei beauftragt, Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe der WM 2006 an Deutschland zu untersuchen. Die über das WM-OK getätigte Millionenzahlung an Beckenbauer war von den Prüfern erwähnt, aber vom DFB dann nicht mehr hinterfragt worden. Da sie keinen Bezug zur WM-Vergabe hatte, tauchte sie im Abschlussbericht nicht auf.
Beckenbauers Anwälte hatten ein Vergehen ihres Mandanten zurückgewiesen. Die Zahlung sei Bestandteil eines Vertrages mit WM-Werbepartner Oddset gewesen. Diese Sichtweise bestätige auch das damalige OK-Präsidiumsmitglied Horst R. Schmidt. „Franz Beckenbauer ist ausschließlich für seine werbliche Tätigkeit für Oddset honoriert worden“, sagte Schmidt der Bild. Den Vorwurf der Mauscheleien wies der ehemalige DFB-Generalsekretär zurück.
Beckenbauer hatte immer betont, ehrenamtlich für die WM-Organisation zu arbeiten. (dpa)