Pfarrer stellt Brotzeitdieb

Rainer Maria Schießler jobbt als Wiesn-Kellner

München Der bekannte Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler, 55, hat in seiner derzeitigen Funktion als Oktoberfest-Bedienung einen Brotzeitdieb gestellt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hatte der Geistliche in einem Wiesn-Zelt auf einem Tisch ein Brett mit Vorspeisen aufgebaut. Daraufhin sei ein 21-Jähriger aus Garmisch-Partenkirchen unverzüglich zum „Geschmackstest“übergegangen. Als der von Schießler zur Rede gestellte Mann aggressiv wurde, wurde die Polizei hinzugezogen. Auf dem Brettl zu 14,50 Euro waren FreilandRettich, Radieschen, Obazder, Bauernspeck, Fleischpflanzerl, Pfefferbeißer sowie Schmalz- und Schnittlauchbrot versammelt. Schießler arbeitet bei der Wiesn im Nebenerwerb als Bedienung im Schottenhamel-Zelt. Als er den hungrigen Mann beobachtete, forderte er ihn auf, die Mahlzeit zu bezahlen. Doch der Genießer bayerischer Spezialitäten habe sich nicht reumütig gezeigt, sondern Ordnungsdienst und Polizisten beschimpft. Letztere hätten ihn dann zur Abkühlung in Gewahrsam genommen.

Schießler nimmt sich seit zehn Jahren regelmäßig Urlaub, um auf der Wiesn zu bedienen. Nur 2013 und 2014 setzte er aus. Das eingenommene Geld spendet er jedes Mal für einen wohltätigen Zweck. Schießler ist Autor des Bestsellers „Himmel – Herrgott – Sakrament: Auftreten statt austreten“. (kna)

Foto: Archiv Pfarrer Schießler im Einsatz.