Mittelschwaebische Nachrichten
Kommt Edeka nach Niederraunau?
Lebensmittelmarkt möchte sich am südlichen Ortrand ansiedeln
Krumbach-Niederraunau Die Lebensmittelmarkt-Gruppe Edeka möchte sich im Krumbacher Stadtteil Niederraunau niederlassen. Dort soll ein Lebensmittelmarkt mit Getränkemarkt gebaut werden. Der Krumbacher Bauausschuss war zwar mit 6:3 Stimmen für das Vorhaben, es gab aber auch einige Bedenken.
Am südlichen Ortsausgang von Niederraunau, im Bereich zwischen Allgäuer Straße und Friedhofstraße, möchte sich der Markt ansiedeln. Dazu hat ein Investor aus Kaufbeuren nun einen Antrag gestellt auf Änderung des Flächennutzungsplans mit gleichzeitiger Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für einen großflächigen Lebensmittelmarkt in Niederraunau.
Der Markt soll eine Fläche von rund 1600 Quadratmetern umfassen. Laut Bürgermeister Hubert Fischer wäre das in etwa halb so groß wie der Edeka-Markt in Krumbach. Rund 90 Parkplätze stünden zur Verfügung. Als sogenannten „Mehrwert“sollten sich in dem Markt auch ein Metzger und ein Bäcker niederlassen. Dazu würde man zuerst bei den örtlichen Metzgern und Bäckern anfragen, sagte Stadtbaumeister Björn Nübel. Gedacht sei auch an die Einrichtung einer Poststelle und eventuell eines Bankautomaten.
Schon seit einigen Jahren hätten immer wieder Investoren angefragt, die in Niederraunau einen Einkaufsmarkt eröffnen wollten, informierte Stadtbaumeister Björn Nübel. Dabei sei auch das Gelände „Henneshof“innerhalb des Ortes im Gespräch gewesen. Doch die Fläche sei dort zu klein. Nübel hält den nun ausgewählten Bereich für einen guten Standort. Der Markt solle die Versorgungsmöglichkeit in Niederraunau verbessern. Dies vor allem auch hinsichtlich des großen Baugebiets „Am blauen Kreuz“. Im Blick hätten die Antragsteller als Einzugsgebiet auch die Orte Aletshausen, Winzer, Gaismarkt, Waltenhausen und Loppenhausen.
Ob der Edeka-Markt in Krumbach durch eine Niederlassung in Niederraunau tangiert werde, wollte Dr. Marcus Härtle (UFWG) wissen. Bürgermeister Fischer wies darauf hin, dass es sich bei der geplanten Niederlassung in Niederraunau um keinen Discounter, sondern um einen Vollsortimenter handle. Strategie der Lebensmittelmärkte sei es, sich mit kleineren Märkten in den ländlichen Gegenden niederzulassen. Lothar Birzle (JW/OL) äußerte Bedenken bezüglich negativer Auswirkungen auf den Innenbereich von Niederraunau. Birzle und Härtle befürchteten, dass der versprochene „Mehrwert“, wie beispielsweise die Einrichtung einer Poststelle oder eines Bankautomaten am Ende nicht umgesetzt werde. Mit einem Baudurchführungsvertrag sollte darauf Einfluss genommen werden. Auch Hermann Mayer (SPD) teilte die Bedenken und sprach sich gegen einen Lebensmittelmarkt in Niederraunau aus. Gerhard Ringler (CSU) war der Meinung, wenn der Antrag abgelehnt werde, sich das Unternehmen eben einige Kilometer außerhalb des Krumbacher Gebiets ansiedeln werde. „Dann können wir nicht mehr mitreden.“
Bürgermeister Fischer schlug vor, über die gewünschten Einrichtungen, wie beispielsweise einer Poststelle, erneut mit dem Investor zu beraten. Schließlich war die Mehrheit im Ausschuss dafür, dem Stadtrat die Zustimmung zu dem geplanten Vorhaben zu empfehlen.