Mittelschwaebische Nachrichten
Das Energie sparen gezeigt
Großes Interesse beim Energie-Erlebnistag in Waltenhausen
Waltenhausen Die Organisatoren für den Energie-Erlebnistag in Waltenhausen hatten nicht zuviel versprochen. Einerseits lockte das Programm viele Interessenten auch aus der weiteren Umgebung an, andererseits wurde auf verschiedene Art demonstriert, wie man effektiv Energie sparen kann. Mit der Aufstellung eines Energie-Nutzungsplanes, in Zusammenarbeit mit Renergie Allgäu im vergangenen Jahr, legte der Gemeinderat den Grundstein für ein Projekt, das sich zum Erfolgsmodell etablierte.
Der Dank an alle Beteiligten für eine vorbildliche Zusammenarbeit bei dem Projekt selbst und bei der umfangreichen Vorbereitung und Durchführung des Erlebnistages, stand im Bürgerheim durch Bürgermeister Karl Weiß zunächst im Vordergrund. Das Aufstellen eines Ausstellungszeltes, der Blumenschmuck beim Bürgerheim durch den Gartenbauverein, die unentgeltlich gebackenen Kuchen und die musikalische Umrahmung bei der Eröffnung durch den Musikverein gehörten dazu. Besonders bedankte er sich bei den Ausstellern und Sponsoren für die Bereitstellung lukrativer Preise für das Gewinnspiel.
Weiß machte deutlich, dass es nur mithilfe der Energie-Nutzungsplaner, aufgeschlossener Gemeinderäte und einem aktiven zwölfköpfigen Energie-Team gelungen sei, neben den weiteren gewonnenen Erkenntnissen zum Energiesparen vor allem das Nahwärmenetz zu verwirklichen. Dazu bedurfte es Besichtigungen bestehender Anlagen und vieler Einzelgespräche. Waren die Hausbesitzer anfangs noch skeptisch, so sind jetzt 38 Hausbesitzer überzeugt und haben einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen.
Weiß berichtete, dass die staatliche Förderung genehmigt sei und der Plan für den Ausbau fast fertiggestellt ist. Die Biogasbetreiber Benjamin und Alois Rampp seien derzeit mit der Maßnahme stark gefordert, um die Anlage zum Winter 2017/2018 in Betrieb nehmen zu können. Damit werden künftig in Waltenhausen jährlich rund 100 000 Liter Heizöl gespart und ca. 300 Tonnen weniger Kohlenstoffdioxid in die Luft geblasen.“Das ist ein wesentlicher Beitrag unserer Gemeinde zur Energiewende“, freute sich Weiß. Dank einer staatlichen Förderung von 70 Prozent verbleibt der Gemeinde ein relativ geringer Kostenanteil von 6000 Euro für den Energie-Nutzungsplan.
Im Lauf des Tages bot sich an den Ständen der Aussteller reichlich Gelegenheit, sich anhand von DemoObjekten über Möglichkeiten zum Energiesparen zu informieren.
Bereits im Verlauf des Projektjahres zum Energie-Nutzungsplan und im Rahmen des Aktionsprogrammes während der Ausstellung waren Betreiber von Heizungsanlagen bereit, die alten Umwälzpumpen auszutauschen, sind doch Pumpen älter als acht bis zehn Jahre einer der größten „Stromfresser“im Haushalt. Die Investition lohne sich auf jeden Fall, denn nachweislich können jährlich rund 150 Euro Stromkosten gespart werden. Diese Zahl war auch die Lösung des Gewinnspiels, an dem die Besucher teilnahmen. Umlagert war der Stand des Überlandwerkes, um E-Bikes, SegWay oder gar Elektroautos zu besichtigen und auszuprobieren.
Ausführlich erklärten die Biogasbetreiber vor Ort die Funktion der Anlage und den Plan des Nahwärmenetzes. Parallel gab es in Fachvorträgen im Bürgerheim viele Informationen durch die Firma Kleiner zu Fotovoltaik-Anlagen vor allem zu Eigennutzung und Speicherung, durch die Renergie Allgäu zu Energiespar-Förderprogrammen und durch Energieberater Manfred Serek zu Gebäudesanierung, die von den Besuchern vielfach in Anspruch genommen wurden.