„Die Situation ist ernst“

Trainer Oliver Schmid verrät, wie der SC Ichenhausen zurück zum Erfolg kommen will. Cam wird den Verein wohl verlassen

Ichenhausen Angesprochen auf die einige Tage zurückliegende Niederlage in Kaufbeuren, verzieht Oliver Schmid immer noch das Gesicht. Für den Trainer des Fußball-Landesligisten SC Ichenhausen war es „bestimmt einer der schlechtesten Auftritte, seit ich hier bin.“Jetzt soll, nein, jetzt muss alles besser werden. Für das anstehende Heimspiel gegen den SC Oberweikertshofen haben sich die Königsblauen jedenfalls mächtig viel vorgenommen. Schmid ist gewiss kein Freund übertriebener Forderungen, aber diesmal betont er: „Die Situation ist ernst. Ich setze meine Mannschaft gar nicht übermäßig unter Druck, wenn ich sage, ein Heimsieg wäre Gold wert – auch für das Selbstbewusstsein.“Ob’s gelingt, erfahren Spieler und Fans der Königsblauen am Sonntag. Anpfiff im Hindenburgpark ist um 15 Uhr.

Dass die Seinen abgesehen vom bravourös haltenden Simon Zeiser im Allgäu eine ganz schwache Vorstellung gezeigt haben, steht fest. Dem Trainer stellt sich nur die Frage, warum eigentlich. Und da ist Schmid nach einigem Nachdenken ein ganzes Bündel an vermeintlichen Kleinigkeiten eingefallen, die derzeit fatalerweise zusammenkommen. Ohne ins Detail zu gehen verrät Schmid zum Beispiel, er habe seinen Fußballern in den vergangenen Tagen eingebläut, dass sie im Training wieder hundertprozentigen Einsatz zeigen müssen. „Man spielt, wie man trainiert“, ist der Coach überzeugt. Prompt hat er Tempo und Intensität in den drei Einheiten dieser Woche angezogen. Jetzt erwartet er sich „eine deutliche Leistungssteigerung. Jeder muss eine Schippe drauf packen, um den Erfolg möglich zu machen.“

Ob’s tatsächlich die Trendumkehr gibt, weiß natürlich niemand. Schmid selbst spricht von „einer der schwierigeren Aufgaben in meiner Amtszeit“. Dass große Spieler wie Stefan Selig fehlen, wirkt sich in solchen Situationen zusätzlich negativ aus. Hinzu kommen Personalsorgen. Praktisch alle Neuzugänge hatten mit Verletzungen zu kämpfen. Alexander Thiel zum Beispiel konnte sich dem Ichenhauser Publikum noch gar nicht vorstellen.

Und einen Neuling wird der SCI höchstwahrscheinlich schon wieder verlieren. Ahmet Cam findet sich im Verein einfach nicht so zurecht, wie er sich das vorgestellt hat. Gleichzeitig erfüllten seine Leistungen nicht unbedingt die Hoffnungen der Königsblauen, die auf die Kreativität des früheren Bayernligaspielers gesetzt hatten. Sein Vertrag mit dem SCI ist nach derzeitigem Stand zwar noch nicht aufgelöst, aber es deutet einiges darauf hin, dass er innerhalb der Stadt zum Kreisligisten Türk Spor wechseln wird.

Foto: Ernst Mayer Zufriedenheit sieht anders aus: Ahmet Cam (links) und Kadir Yalap trotten vom Spielfeld. Cam wird künftig wohl gar nicht mehr im Trikot des SC Ichenhausen spielen: Der Offensivmann äußert konkrete Wechselabsichten.