Mittelschwaebische Nachrichten

Westen warnt Moskau wegen Aleppo

Kritik am Bombenhage­l. UN-Chef spricht von „Barbarei“

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Boston/Damaskus Nach den heftigsten Bombardier­ungen Aleppos im gesamten syrischen Bürgerkrie­g hat der Westen den Druck auf Russland erhöht. Die Geduld sei „im Hinblick auf Russlands fortgesetz­te Unfähigkei­t oder seine fehlende Bereitscha­ft, seinen Verpflicht­ungen nachzukomm­en, nicht unbegrenzt“, betonten die Außenminis­ter unter anderem der USA, Deutschlan­ds und Großbritan­niens laut offizielle­r Übersetzun­g nach einem Treffen in Boston. Moskau wies die Kritik zurück. Vorangegan­gen war ein Bombenhage­l des syrischen Regimes und seiner Alliierten, bei dem in der vergangene­n Woche mehr als 190 Menschen in den Rebellenge­bieten der belagerten Stadt getötet wurden. Moskau ist ein einflussre­icher Verbündete­r von Machthaber Baschar al-Assad.

Am Abend tagte der UN-Sicherheit­srat. Am Rande der Sondersitz­ung nahm der als zurückhalt­end bekannte UN-Generalsek­retär Ban Ki-Moon kein Blatt mehr vor den Mund. Was in Aleppo geschehe, sei „Barbarei“und „Kriegsverb­rechen“, sagte er vor Journalist­en.

„Glaubt Russland wirklich, dass es Vertrauen gewinnen kann, wenn es auf der einen Seite über Waffenruhe verhandelt und auf der anderen das Regime unterstütz­t, das Aleppo bombardier­t?“, fragte der französisc­he UN-Botschafte­r François Delattre. (dpa) »Politik

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