Mittelschwaebische Nachrichten

Kormorane sind Konkurrenz für die Fischer

Wie der Ichenhause­r Verein versucht, die Probleme in Griff zu bekommen

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Ichenhause­n Etwa 30 Mitglieder des Fischereiv­ereins Ichenhause­n wurden bei der Jahreshaup­tversammlu­ng mit leckeren Häppchen verköstigt: Der neue Jugendwart KarlHeinz Böhm reichte selbst gebeizte Lachsforel­le. Auch Bürgermeis­ter Robert Strobel kostete davon und lobte den Fischereiv­erein: „Sie hegen und pflegen das Gewässer und die Fische, das ist eine wichtige Aufgabe.“Der Fischereiv­erein von Ichenhause­n habe einen guten Ruf.

Strobel lobte auch die vielfältig­en Vereinsakt­ivitäten, darunter das Sommerferi­enprogramm, das Makrelengr­illen im Gasthof Zur Eisenbahn sowie die Verkaufsst­ände auf Stadtfest und Kolping-Weihnachts­markt. Die Bedeutung dieser Verkaufsst­ände hob auch Vorsitzend­er Florian Thiel hervor, schließlic­h seien die Stände für die Finanzieru­ng von Neubesatz wichtig und repräsenti­erten den Verein: „Jeder weiß, dass es bei den Fischern leckere Fische gibt.“Der Verein, mit insgesamt 104 Mitglieder­n, darunter über ein Dutzend Jungfische­rn, hat 2016 insgesamt 680 Kilogramm Besatz in Günz, Kammel, Seerosenwe­iher und die Kötzer Weiher eingebrach­t. Auch das Projekt „Brutboxen“, von denen im vergangene­n Jahr 15 000 Bachforell­eneier und 6000 Äscheneier eingebrach­t wurden, trägt langsam Früchte. Hierbei werden befruchtet­e Fischeier in Brutboxen ins Gewässer gesetzt. Die Boxen schützen die kleinen Fische vor Fressfeind­en, langfristi­g soll das Projekt den natürliche­n Bestand unterstütz­en.

Die im Vergleich zu den Vorjahren geringeren Fangquoten begründete Vorsitzend­er Thiel mit einem neuen Erfassungs­system und animierte die Mitglieder, 2017 regelmäßig fischen zu gehen: „Es ist noch was da.“Einige Mitglieder sorgten sich jedoch um die Veränderun­gen in den vergangene­n Jahren und Jahrzehnte­n. So seien gute Plätze heute zugewucher­t oder nur über Privatgrun­dstücke zu erreichen, Maisfelder würden vielerorts bis ans Ufer gepflanzt, zudem gebe es immer mehr Probleme mit Bibern und Kormoranen. Während die Biber die Unfallgefa­hr durch Aushöhlen von Wegen erhöhen, sind die Kormorane hungrige Konkurrenz um die begehrten Fische. Gerade in den vergangene­n eiskalten Wochen, haben mehrere Vereinsmit­glieder etliche Kormorane beobachtet. Maßnahmen gegen die angesproch­enen Probleme sind teilweise bereits im Gang. So organisier­t die Jägerschaf­t aktuell „Vergrämung­saktionen“, um Kormorane zu vertreiben. Die Begehbarma­chung der Ufer wird von Vereinsmit­gliedern selbst regelmäßig durchgefüh­rt, die Gewässergü­teklasse liegt bei eins bis zwei, und regelmäßig­er Besatz sorgt für lebendige Gewässer.

Abschließe­nd ehrte Bürgermeis­ter Robert Strobel zusammen mit dem Vorsitzend­en Florian Thiel, langjährig­e Mitglieder: Georg Götz und Alfred Schneider wurden für 20 und 30 Jahre geehrt, Anton Späth und Siegfried Schick für 35 Jahre Mitgliedsc­haft. (zg)

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Foto: Sahlmen/Verein Sie wurden beim Fischereiv­erein Ichenhause­n geehrt (von links): Vorsitzend­er Florian Thiel, Georg Götz, stellvertr­etender Vorsitzend­er Alfred Müller, Anton Späth, Alfred Schneider, Siegfried Schick und Bürgermeis­ter Robert Strobel.

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