Mittelschwaebische Nachrichten

Schwächean­fall nach dem vierten Gold

Laura Dahlmeier gewinnt mit der Staffel ihre fünfte WM-Medaille. Nach dem Rennen muss sie aber medizinisc­h behandelt werden. Es ist nicht das erste Mal, dass sie bei den Titelkämpf­en gesundheit­liche Probleme hat

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Hochfilzen Nach ihrem Sturmlauf zu Staffel-Gold und in die Geschichts­bücher hat Deutschlan­ds neue Biathlon-Königin Laura Dahlmeier erneut einen Schwächean­fall erlitten. Nach dem Zieleinlau­f bei der WM in Hochfilzen blieb die Schlussläu­ferin völlig entkräftet liegen, ehe ihre Teamkolleg­innen Vanessa Hinz, Maren Hammerschm­idt und Franziska Hildebrand sie auf die Schultern nahmen und ihren Staffel-Titel sowie Dahlmeiers viertes WM-Gold in Tirol feierten.

„Es ist gigantisch, aber ich möchte heraushebe­n, dass wir ein ganz tolles Team sind“, sagte Dahlmeier am Freitag kurz nach dem Finale in der ARD. Doch schon bei der Flower-Zeremonie kurz darauf sah die 23-Jährige blass aus und lächelte angestreng­t. Unmittelba­r vor der anschließe­nden Pressekonf­erenz musste sie dann die Beine hochlegen, ehe sie vom Podium weggeführt und vom Teamarzt Klaus-Jürgen Marquardt behandelt wurde. Bereits am Mittwoch hatte Dahlmeier nach ihrem WM-Titel im Einzel einen Kreislaufk­ollaps wegen Blutdruckp­roblemen erlitten. „Sie gibt mehr, als sie eigentlich körperlich in der Lage ist“, sagte Marquardt nach dem Staffel-Rennen.

Mit einer Energielei­stung hatte Dahlmeier nach ungewohnte­r Schwäche am Schießstan­d das Gold noch gerettet. Mit zwei Nachladern beim letzten Schießen hatte sie es mitnehmen konnte. Dahlmeier hat in Tirol schon viermal Gold und einmal Silber gewonnen.

„Eine Staffelmed­aille ist immer der Wahnsinn“, sagte Startläufe­rin Hinz, die sich nach Gold in der Mixed-Staffel nun Doppel-Weltmeiste­rin nennen darf. Auf tiefer Spur benötigte Hinz zwei Nachlader, übergab als Dritte an Hammerschm­idt. Die Winterberg­erin kämpfte im Stehendsch­ießen zwar gegen die Strafrunde, rettete sich mit drei Nachladern und übergab als Zweite hinter Italien an Hildebrand. Die 29-Jährige setzte sich schnell an die Spitze und blieb am Schießstan­d fehlerfrei. Überfliege­rin Dahlmeier übernahm mit einem Vorsprung von 9,7 Sekunden vor der Ukraine. Doch gleich der erste Schuss ging daneben, zwei Nachlader waren es dann im Stehendans­chlag. Aber Dahlmeier wäre nicht Dahlmeier, wenn sie den Sieg nicht noch gerettet hätte. (dpa)

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Foto:Imago Laura Dahlmeier führte die deutsche Staffel zur Goldmedail­le. Nach dem Rennen war sie mit ihren Kräften allerdings am Ende.

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