Mittelschwaebische Nachrichten
Die dicken Brocken kommen erst ein Jahr später
Stadträte diskutieren über den Haushalt für das laufende Jahr. 2018 gibt es für das Schulzentrum entscheidende Weichenstellungen
Krumbach Wenn in Krumbach über die Finanzlage diskutiert wird, dann steht am Ende mit einer bemerkenswerten Zwangsläufigkeit ein Wort im Mittelpunkt: „Schulzentrum“. Das war in der Stadtratssitzung am Montagabend, als es um den Haushalt für das Jahr 2017 und die finanzielle Planung für die kommenden Jahre ging, nicht anders. Im Bereich des Schul- und Sportzentrums stehen zwischen 2018 und 2020 dicke Brocken an: Die Neugestaltung der Sporthalle (voraussichtlich rund 8,6 Millionen Euro Kosten), des Tagesheims (etwa 4,2 Millionen Euro Kosten) und die Sanierung des Hallenbads (rund 8,5 Millionen Euro). Bürgermeister Hubert Fischer sprach von einer „politischen Entscheidung, ob wir es so erhalten wollen.“Kämmerer Hubert Bühler machte deutlich, dass angesichts der Ausgaben für die Sanierung des Schul- und Sportzentrums und seiner Anlagen in dieser Zeit kein Platz für weitere Investitionen in großem Stil sein werde. Was aber ist zum Beispiel mit dem Kinderhort? Und was passiert, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Steuereinnahmen der Stadt verändern, gar verschlechtern sollten? Mit Blick auf all das ist in den kommenden Jahren noch mit der einen oder anderen intensiven Krumbacher Finanzdebatte zu rechnen. Zu klären ist auch noch, wie genau die Aufteilung der Kosten zwischen Stadt, Kreis und umliegenden Gemeinden aussieht und mit welcher Förderung zu rechnen ist. Fischer verglich die Ausgangslage auch mit der anhaltenden Debatte um das Leipheimer Gartenhallenbad.
Das Schulzentrum wird ab 2018 verstärkt in den Fokus rücken. Aber auch bereits im laufenden Jahr stehen wichtige Projekte an. Für die Neugestaltung der Karl-MantelStraße sind 1,4 Millionen Euro im Haushaltsentwurf 2017 veranschlagt, für die Vollendung des Radweges zwischen Hohenraunau und Krumbach 785 000 Euro. Rund sechs Millionen Euro muss die Stadt 2017 für die laufenden Personalausgaben einkalkulieren. Fertiggestellt wird das Bürgerhaus in Hürben, 465 000 Euro sind im Haushalt einkalkuliert. 2,2 Millionen Euro sind für die Neugestaltung des Kindergartens und des Dorfgemeinschaftshauses in Billenhausen eingeplant. Kämmerer Bühler stellte für 2017 eine Darlehensaufnahme von rund drei Millionen Euro in den Raum, aber hier gibt es offenbar noch Diskussionsbedarf. Bei den Steuereinnahmen sind die Einkommensteuerbeteiligung und die Gewerbesteuer die wichtigsten Quellen der Stadt. 2016 lag die Gewerbesteuer laut Bühler bei 4,3 Millionen Euro, für 2017 rechnet er mit 4,7 bis 5 Millionen Euro. Die Einkommensteuerbeteiligung betrug 2016 6,4 Millionen Euro, 2017 könnten es 6,5 Millionen Euro sein. Das Haushaltsvolumen beträgt 2017 wohl rund 35 Millionen Euro gegenüber etwa 33,2 Millionen Euro 2016.
Für die Bereiche Abwasserentsorgung, Wasserversorgung und das Freibad sind in Krumbach die Stadtwerke zuständig. Hier stellte Werkleiter Dietmar Müller die Zahlen für 2017 vor. Weiter optimiert werden soll die Kläranlage. Sehr positiv sei unter anderem die laufende Sanierung des Wasserleitungsnetzes zu bewerten, hier seien seit 2011 über 900000 Euro investiert worden.
Gerhard Weiß (2. Bürgermeister und CSU-Fraktionsvorsitzender) meinte, dass angesichts der Krumund bacher Finanzlage entsprechend der Satzungen alle Einnahmemöglichkeiten ausgeschöpft werden müssten. Manches müsse eventuell geschoben werden.
Christian Plail (UFWG) dankte dafür, dass erste Zahlen zum Haushalt heuer zu einem frühen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Im Jahr 2017 gebe es noch prägende Projekte, dann gebe es eine Konzentration auf das Schulzentrum.
Lothar Birzle (JW/OL-Fraktionsvorsitzender) meinte, dass noch viele Detailfragen offen seien, die die Fraktion mit Kämmerer Bühler besprechen möchte. Auch der SPDFraktionsvorsitzende Achim Fißl möchte Kämmerer Bühler zu einer Zusammenkunft mit der SPDFraktion einladen. Er betonte, dass es neben dem Schulzentrum noch Raum für andere Projekte geben müsse. Christoph Helmes meinte, dass das Projekt Kinderhort nicht in die Zeit nach der Sanierung des Schulzentrums geschoben werden solle. Der Haushaltsentwurf für das Jahr 2017 wird jetzt in den Fraktionen beraten, dann wird sich der Hauptausschuss des Themas annehmen, bevor die Verabschiedung im Stadtrat ansteht.