Mittelschwaebische Nachrichten

Die dicken Brocken kommen erst ein Jahr später

Stadträte diskutiere­n über den Haushalt für das laufende Jahr. 2018 gibt es für das Schulzentr­um entscheide­nde Weichenste­llungen

- VON PETER BAUER

Krumbach Wenn in Krumbach über die Finanzlage diskutiert wird, dann steht am Ende mit einer bemerkensw­erten Zwangsläuf­igkeit ein Wort im Mittelpunk­t: „Schulzentr­um“. Das war in der Stadtratss­itzung am Montagaben­d, als es um den Haushalt für das Jahr 2017 und die finanziell­e Planung für die kommenden Jahre ging, nicht anders. Im Bereich des Schul- und Sportzentr­ums stehen zwischen 2018 und 2020 dicke Brocken an: Die Neugestalt­ung der Sporthalle (voraussich­tlich rund 8,6 Millionen Euro Kosten), des Tagesheims (etwa 4,2 Millionen Euro Kosten) und die Sanierung des Hallenbads (rund 8,5 Millionen Euro). Bürgermeis­ter Hubert Fischer sprach von einer „politische­n Entscheidu­ng, ob wir es so erhalten wollen.“Kämmerer Hubert Bühler machte deutlich, dass angesichts der Ausgaben für die Sanierung des Schul- und Sportzentr­ums und seiner Anlagen in dieser Zeit kein Platz für weitere Investitio­nen in großem Stil sein werde. Was aber ist zum Beispiel mit dem Kinderhort? Und was passiert, wenn sich die wirtschaft­lichen Rahmenbedi­ngungen die Steuereinn­ahmen der Stadt verändern, gar verschlech­tern sollten? Mit Blick auf all das ist in den kommenden Jahren noch mit der einen oder anderen intensiven Krumbacher Finanzdeba­tte zu rechnen. Zu klären ist auch noch, wie genau die Aufteilung der Kosten zwischen Stadt, Kreis und umliegende­n Gemeinden aussieht und mit welcher Förderung zu rechnen ist. Fischer verglich die Ausgangsla­ge auch mit der anhaltende­n Debatte um das Leipheimer Gartenhall­enbad.

Das Schulzentr­um wird ab 2018 verstärkt in den Fokus rücken. Aber auch bereits im laufenden Jahr stehen wichtige Projekte an. Für die Neugestalt­ung der Karl-MantelStra­ße sind 1,4 Millionen Euro im Haushaltse­ntwurf 2017 veranschla­gt, für die Vollendung des Radweges zwischen Hohenrauna­u und Krumbach 785 000 Euro. Rund sechs Millionen Euro muss die Stadt 2017 für die laufenden Personalau­sgaben einkalkuli­eren. Fertiggest­ellt wird das Bürgerhaus in Hürben, 465 000 Euro sind im Haushalt einkalkuli­ert. 2,2 Millionen Euro sind für die Neugestalt­ung des Kindergart­ens und des Dorfgemein­schaftshau­ses in Billenhaus­en eingeplant. Kämmerer Bühler stellte für 2017 eine Darlehensa­ufnahme von rund drei Millionen Euro in den Raum, aber hier gibt es offenbar noch Diskussion­sbedarf. Bei den Steuereinn­ahmen sind die Einkommens­teuerbetei­ligung und die Gewerbeste­uer die wichtigste­n Quellen der Stadt. 2016 lag die Gewerbeste­uer laut Bühler bei 4,3 Millionen Euro, für 2017 rechnet er mit 4,7 bis 5 Millionen Euro. Die Einkommens­teuerbetei­ligung betrug 2016 6,4 Millionen Euro, 2017 könnten es 6,5 Millionen Euro sein. Das Haushaltsv­olumen beträgt 2017 wohl rund 35 Millionen Euro gegenüber etwa 33,2 Millionen Euro 2016.

Für die Bereiche Abwasseren­tsorgung, Wasservers­orgung und das Freibad sind in Krumbach die Stadtwerke zuständig. Hier stellte Werkleiter Dietmar Müller die Zahlen für 2017 vor. Weiter optimiert werden soll die Kläranlage. Sehr positiv sei unter anderem die laufende Sanierung des Wasserleit­ungsnetzes zu bewerten, hier seien seit 2011 über 900000 Euro investiert worden.

Gerhard Weiß (2. Bürgermeis­ter und CSU-Fraktionsv­orsitzende­r) meinte, dass angesichts der Krumund bacher Finanzlage entspreche­nd der Satzungen alle Einnahmemö­glichkeite­n ausgeschöp­ft werden müssten. Manches müsse eventuell geschoben werden.

Christian Plail (UFWG) dankte dafür, dass erste Zahlen zum Haushalt heuer zu einem frühen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Im Jahr 2017 gebe es noch prägende Projekte, dann gebe es eine Konzentrat­ion auf das Schulzentr­um.

Lothar Birzle (JW/OL-Fraktionsv­orsitzende­r) meinte, dass noch viele Detailfrag­en offen seien, die die Fraktion mit Kämmerer Bühler besprechen möchte. Auch der SPDFraktio­nsvorsitze­nde Achim Fißl möchte Kämmerer Bühler zu einer Zusammenku­nft mit der SPDFraktio­n einladen. Er betonte, dass es neben dem Schulzentr­um noch Raum für andere Projekte geben müsse. Christoph Helmes meinte, dass das Projekt Kinderhort nicht in die Zeit nach der Sanierung des Schulzentr­ums geschoben werden solle. Der Haushaltse­ntwurf für das Jahr 2017 wird jetzt in den Fraktionen beraten, dann wird sich der Hauptaussc­huss des Themas annehmen, bevor die Verabschie­dung im Stadtrat ansteht.

 ?? Archivfoto: Manfred Keller ?? Wie geht es weiter mit dem Schul und Sportzentr­um und Anlagen wie dem Hallenbad? Mit Blick auf Sanierunge­n, die wohl ab 2018 anstehen, sprach Bürgermeis­ter Fischer auch von einer „politische­n Entscheidu­ng“.
Archivfoto: Manfred Keller Wie geht es weiter mit dem Schul und Sportzentr­um und Anlagen wie dem Hallenbad? Mit Blick auf Sanierunge­n, die wohl ab 2018 anstehen, sprach Bürgermeis­ter Fischer auch von einer „politische­n Entscheidu­ng“.

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