Mittelschwaebische Nachrichten
Noch ist es zu kalt für Karotten, Zwiebeln und Co.
Ein Experte verrät, wann Gärtner mit dem Einpflanzen und Säen beginnen können – und wann lieber nicht
Landkreis Kaum sinken draußen die Temperaturen, denken viele schon wieder ans Gärtnern. Aber Vorsicht. Der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Josef Stocker, rät zum Warten. Denn: Solange der Boden gefroren ist, tut sich wenig.
„Einpflanzen kann man zum Beispiel Gehölze, also Sträucher, Rosen und Beeren. Allerdings muss der Boden offen sein“, sagt der Experte unserer Zeitung. „Vergangene Woche war er ziemlich gefroren. Wann ich etwas einpflanze, hängt aber nicht unbedingt von der Jahreszeit ab.“Das Wichtigste sei stets der nicht gefrorene Boden, egal ob im Februar oder März. Für Stocker sind die Temperaturen momentan noch zu frostig. „Ich weiß, dass am vergangenen Donnerstagabend der Boden mindestens 20 Zentimeter tief gefroren war, weil ich da eine Pflanze ausgraben musste“, erklärt er.
Der Fachmann schätzt die Bodentemperatur zur Zeit auf knapp über null Grad Celsius ein. „Jetzt ist es tagsüber ja auch noch kühl und der Boden reagiert nicht so schnell wie die Luft.“Damit Gewächse keimen können, sollte der Boden jedoch zwischen zehn und 15 Grad Celsius warm sein, meint Stocker. Um die exakte Temperatur im Boden zu messen, könnten Gärtner theoretisch ein Thermometer in den Untergrund stecken. Ist es zu kalt, sollte man laut Stocker mit dem Einpflanzen lieber zwei Wochen warten. Apropos Einpflanzen. Was geht denn jetzt schon und was nicht?
Um Gewächse ins Beet zu pflanzen, ist es laut Stocker noch zu früh. „In einem Beet müssen Sie zuerst die Bodenbearbeitung machen“, sagt er. Hobbygärtner müssten dazu den Boden aufarbeiten und einrechen. Und um das Saatbeet oder auch Saatbett herzurichten, muss der Boden entsprechend trocken sein, erklärt der Experte vom Landratsamt.
Er rät dazu, Karotten und Zwiebeln im Freien ab Mitte März zu säen, aber auch nur dann, wenn das Saatgut mit Vlies geschützt werde.
Anders sieht die Lage in Gewächshäusern aus: „Da kann ich schon Rettiche säen und Salate auspflanzen.“
Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, können übrigens auch wieder Beeren eingepflanzt werden. Sind sie einmal eingepflanzt, bleiben sie Stocker zufolge mehrere Jahre unbeschadet draußen stehen – auch im Winter. „Für die ist der Winter kein Problem“, sagt er. Genauso wie für Obstbäume. Der Verkauf der Gewächse geht allerdings laut Stocker jetzt erst an den Baumschulen so
richtig los.