Mittelschwaebische Nachrichten
Krumbacher Schüler „beschließen“Schulreform
Bei einem Projekt der Krumbacher Realschule werden die Mechanismen einer Demokratie auf plastische Weise deutlich
Krumbach Politik? Davon verstehen wir zu wenig! Eine typische Bemerkung Jugendlicher, doch woher soll man mit 16 oder 17 auch so viel Kenntnisse über die hochkomplexen Regelungen haben? Im Rahmen eines Planspiels wurden aus den Schülern der 10. Klassen der Realschule Krumbach Abgeordnete des bayerischen Landtages. „Der Landtag sind wir“, nennt sich dieses Planspiel, es wurde in Kooperation des bayerischen Landtags und der Forschungsgruppe Jugend und Europa ausgearbeitet. Realisiert an der Realschule Krumbach wurde „Der Landtag sind wir“von der Sozialkundelehrerin Verena Obel.
Die beiden größten Räume der Schule, die Aula und der Raum 12, wurden dabei zu einem großen und kleinen Plenarsaal. Im zweiten Stockwerk wurden die Klassenzimmer zu Räumen für die einzelnen Parteien und für Pressesprecher umfunktioniert. Im konkreten Fall ging es um eine Reform an bayerischen Schulen: Es wurde abgestimmt über die Dauer der Grundschulzeit, die Abschaffung des Sitzenbleibens und die Begrenzung der Klassenstärke auf 20 Schüler. Dabei mussten unter anderem Schüler selbst als Abgeordnete, Langtagspräsident, Pressesprecher oder Fraktionsvorsitzender auftreten. Auch der Ausgleich von Interessensgegensätzen als Grundlage der Demokratie wurde verständlich.
Natürlich verlangt es Sachkenntnis, wenn über eine Reform ein Beschluss gefasst werden soll. Auch diesbezüglich mussten sich die Schüler einlesen. Wie im echten Landtag entstand auch zur Information ein Landtagsblatt. Es konnte berichten, dass nur ein Gesetz be- schlossen wurde: In sämtlichen Schulen Bayerns soll die Klassenstärke auf 20 Schüler reduziert werden. Das Gesetz soll „2019 in Kraft treten“. Zum Ende des Planspiels konnten die Zehntklässler mit echten Parlamentariern diskutieren: Den Landtagsabgeordneten Dr. Hans Reichhart (CSU), Dr. Simone Strohmayer (SPD), Christine Kamm(B´90/ Die Grünen) und Dr. Leopold Herz (Freie Wähler). (zg)