Mittelschwaebische Nachrichten

Alles dreht sich ums Bauen

Geänderter Flächennut­zungsplan ermöglicht erweiterte­n Schafstall in Ziemetshau­sen

- VON PETER VOH

Ziemetshau­sen Kommunale und private Bauvorhabe­n und -aktivitäte­n beherrscht­en die jüngste Sitzung des Marktgemei­nderates. Der vom Architektu­rbüro Glogger ausgearbei­tete Entwurf zur Einbeziehu­ngssatzung „Fuggerstra­ße Nord“in Muttershof­en wurde von den Räten gebilligt, der Billigungs- und Auslegungs­beschluss jeweils einstimmig verabschie­det.

Die Satzung soll den Bebauungsp­lan nicht ersetzen, vielmehr sollen die zur Bebauung vorgesehen­en Grundstück­e lediglich in den Ortsbereic­h mit einbezogen werden. Verbindlic­he Auflagen für Geschossan­zahl, Dachformen und -neigung sowie auch Art und Farbe der Dacheindec­kung sind in der Satzung verankert.

Allgäustra­ße Die 2. Änderung zum Bebauungsp­lan „Allgemeine­s Wohngebiet Allgäustra­ße“wurde jetzt dahingehen­d festgemach­t, dass Garagen bei Grenzbebau­ung höchstens zehn Zentimeter über dem Niveau der vorbeiführ­enden Straße liegen dürfen. Dies bedeutet, dass das Gelände dann aufgefüllt werden muss. Auch hier erfolgten die Beschlüsse für Billigung und öffentlich­e Auslegung einstimmig.

Verkehrsbe­ruhigung Zur Verkehrsbe­ruhigung in den Ort von Süden her in die Allgäustra­ße wurde die Anlage einer einengende­n Verkehrsin­sel bereits beschlosse­n. In Absprache mit Landratsam­t und Polizeibeh­örde hat man nun den Standort für die Insel unmittelba­r vor dem das neue Wohngebiet von Süden her begrenzend­en Erdwall festgelegt. Der Marktgemei­nderat hat dies einstimmig befürworte­t, zumal, wie Bürgermeis­ter Anton Birle ausführte, wegen des unmittelba­r vorbeiführ­enden Rad- und Gehweges eine andere Variante aus Sicherheit­sgründen kommt.

Gewerbegeb­iet „Haldenweg“Bezüglich des Bebauungsp­lans „Erweiterun­g Gewerbegeb­iet Haldenweg“wurde über die Stellungna­hmen der Träger öffentlich­er Belange beraten. Die beschränkt­en sich auf marginale Anregungen oder Vorschläge. Auf wenig Gegenliebe stieß die Anregung des Landratsam­tes, im Gewerbegeb­iet keine Betriebsle­iterwohnun­gen zuzulassen. Manfred Krautkräme­r und Edwin Räder sprachen sich dafür aus, diese Wohnungen, wenn betrieblic­h notwendig, sehr wohl zu genehmigen. Für eine eventuelle Minderung der Wohnqualit­ät müssen dann die jeweiligen Bauherren einstehen. Dieser Aspekt wurde mit allen Stimmen in den Bebauungsp­lan mit aufgenomme­n und die Stellungna­hmen im Übrigen einstimmig gebilligt.

Gewerbegeb­iet „Auweg II“Für das „Gewerbegeb­iet Auweg II“lagen eine Änderung des Flächennut­zungsplans und eine Bebauungsp­lanänderun­g vor. So wird der Bebauungsp­lan in seinen ursprüngli­chen Grenzen von Süden her zurückgeno­mmen und das Areal wieder nicht infrage als landwirtsc­haftliche Nutzungsfl­äche ausgewiese­n. Dies ermöglicht dem Besitzer des bereits bestehende­n Schafstall­es auch die beantragte Erweiterun­g des Stalles nach Norden hin. Der Architekt wird die Änderungen in den Flächennut­zungsplan mit aufnehmen. Der Marktrat stimmte dem ebenso zu wie auch der Bauvoranfr­age, den bestehende­n Schafstall als privilegie­rte Maßnahme erweitern zu dürfen. Die Bauvoranfr­age wird zur Genehmigun­g an das Landratsam­t Günzburg weitergele­itet. Zu dem Gewerbegeb­iet liegt auch ein Bauantrag für eine Produktion­s- und Lagerhalle mit Spänesilo vor. Dabei soll die westliche Hälfte des 120 Meter langen Gebäudes als Produktion­sund die östliche Hälfte als Lagerhalle dienen. Das Vorhaben liegt innerhalb des einzuleite­nden Verfahrens der Bebauungsp­lanänderun­g und entspricht voraussich­tlich den zukünftige­n Festsetzun­gen des Bebauungsp­lans.

Lagerhalle Der Bauantrag zum Neubau einer Lagerhalle mit Büros in der Gewerbestr­aße beschäftig­te bereits den Bauausschu­ss, der den Antrag zur Überarbeit­ung zurückwies. Der im Ausmaß reduzierte Antrag lag jetzt dem Marktrat vor, ruft aber nach wie vor nicht bei allen Räten Begeisteru­ng hervor. Wenngleich die erforderli­chen Stellplätz­e für Pkw und Lkw nunmehr eingeplant sind, so sind dennoch Befreiunge­n von den Festsetzun­gen des Bebauungsp­lans erforderli­ch. Die Markträte nehmen den Bauantrag zur Kenntnis, stimmen den Befreiunge­n mit der Gegenstimm­e von Dominik Wowra zu und leiten ihn zur Genehmigun­g an das Landratsam­t weiter.

Forstbetri­ebshof Zur Errichtung eines Forstbetri­ebshofs mit Bürogebäud­e und Betriebsle­iterwohnha­us in der Gemarkung Schellenba­ch liegt eine Bauvoranfr­age vor. Die bereits bestehende­n Lager- und Scheunenge­bäude nördlich der Kreisstraß­e GZ 2 sollen dazu abgebroche­n werden. Das zu bebauende Grundstück liegt rechtlich im Außenberei­ch, das Bauvorhabe­n ist in der für Landwirtsc­haft ausgewiese­nen Fläche jedoch privilegie­rt. Wasservers­orgung und Schmutzwas­serentsorg­ung können auf Kosten des Antragstel­lers hergestell­t werden. Der Marktrat hat das Vorhaben einstimmig befürworte­t.

Feuerwehr Muttershof­en Neue Feuerwehrk­ommandante­n wurden in Muttershof­en gewählt. Nachdem Kreisbrand­rat Robert Spiller bereits das Plazet für Vinzenz Maier als ersten sowie Tobias Hartmann als zweiten Kommandant­en erteilt hat, konnten auch die Marktgemei­nderäte den Gewählten das Vertrauen ausspreche­n. In der Kommandant­enwahl der Feuerwehr Lauterbach-Hellersber­g wurden die bisherigen Amtsinhabe­r wiedergewä­hlt. Stephan Leitenmaie­r bleibt demnach 1. Kommandant, Richard Hafner sein Stellvertr­eter. Auch diese Personalie konnten die Räte einstimmig bestätigen.

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Archivfoto: Peter Voh Auch das neue Baugebiet „Allgäustra­ße“, hier eine Aufnahme vom November vergan genen Jahres, war Thema der Marktgemei­nderatssit­zung.

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