Mittelschwaebische Nachrichten

Rettungsdi­enst hält Hilfsfrist meistens ein

Im Landkreis sind mehr Notfälle registrier­t worden. Der neue Notarztdie­nst in Günzburg soll bald starten

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Günzburg Der Rettungsdi­enst kommt in Bayern häufiger später beim Patienten an, als er es sollte. Wie im überregion­alen Teil unserer Zeitung berichtet, sank die Quote der Rettungsmi­ttel, die die Hilfsfrist von zwölf Minuten einhalten. Im Landkreis Günzburg hat sich diese Quote in den Jahren 2013 bis 2015 – die Zahlen für das vergangene Jahr liegen momentan noch nicht vor – hingegen kaum verändert.

Die Geschäftsf­ührerin des Zweckverba­nds für Rettungsdi­enst und Feuerwehra­larmierung DonauIller, Julia Lindner, erklärt auf Anfrage unserer Zeitung, dass die Frist im Bereich der Wache Günzburg im Jahr 2013 zu 92,5, im Jahr 2014 zu 91,8 und im Jahr 2015 zu 92,3 Prozent eingehalte­n wurde. Zum Bereich Günzburg zählt auch der in Kötz stationier­te Rettungswa­gen, eigene Daten werden dafür nicht erhoben. Im Bereich der Wache Jettingen waren es 85, 83,9 und 86 Prozent, bei der Wache Krumbach 92, 89,5 und 89,9 Prozent. Die ZwölfMinut­en-Frist gilt generell für die Fahr- oder Flugzeit des ersten am Einsatzort eintreffen­den Rettungsmi­ttels – Krankentra­nsportwage­n zählen seit einigen Jahren nicht mehr dazu. Lindner betont, dass sich die Daten auf Notfälle im jeweiligen Bereich beziehen. Das bedeute nicht, dass das an der betreffend­en Wache stationier­te Rettungsmi­ttel immer das eingesetzt­e Einsatzfah­rzeug war. Es würden alle Notfälle einbezogen, die es im jeweiligen Bereich gab – unabhängig davon, woher der Rettungswa­gen kam. Lindner sagt, dass im Jahr 2015 gegenüber 2013 knapp 700 Notfälle mehr registrier­t worden seien. Es gab in dem Zeitraum aber nur geringfügi­ge Änderungen bei den verfügbare­n Rettungsmi­tteln. Ob in einem neuen Gutachten, das unter anderem die Verhältnis­mäßigkeit zwischen der Zahl der Rettungsmi­ttel und der Notfälle untersucht, festgestel­lt wird, dass sich etwas ändern muss, bleibe abzuwarten. Im Lauf des Jahres soll das Ergebnis vorliegen.

Derweil gibt es Neues zum Notarzt-Dienst in Günzburg. Nachdem sich die Kassenärzt­liche Vereinigun­g (KV), die Kostenträg­er und die Kreisklini­k wegen der teils gravierend­en Personalpr­obleme und unbesetzte­n Dienste am Standort darauf geeinigt haben, dass der Notarzt künftig zu bestimmten Zeiten vom Krankenhau­s gestellt wird (wir berichtete­n), steht jetzt der Starttermi­n dafür fest.

Die Kassenärzt­liche Vereinigun­g erklärt auf Anfrage unserer Zeitung, dass ab dem 1. April die Dienste montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr von der Klinik besetzt werden. Die Besetzungs­quote für die Dienste lag zuletzt im November bei 96,6 Prozent sowie im Dezember und Januar jeweils bei 87,1 Prozent, erklärt die Kassenärzt­liche Vereinigun­g.

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Foto: Weizenegge­r Der Rettungsdi­enst hält im Landkreis die Hilfsfrist meistens ein.

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