Mittelschwaebische Nachrichten
Rettungsdienst hält Hilfsfrist meistens ein
Im Landkreis sind mehr Notfälle registriert worden. Der neue Notarztdienst in Günzburg soll bald starten
Günzburg Der Rettungsdienst kommt in Bayern häufiger später beim Patienten an, als er es sollte. Wie im überregionalen Teil unserer Zeitung berichtet, sank die Quote der Rettungsmittel, die die Hilfsfrist von zwölf Minuten einhalten. Im Landkreis Günzburg hat sich diese Quote in den Jahren 2013 bis 2015 – die Zahlen für das vergangene Jahr liegen momentan noch nicht vor – hingegen kaum verändert.
Die Geschäftsführerin des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung DonauIller, Julia Lindner, erklärt auf Anfrage unserer Zeitung, dass die Frist im Bereich der Wache Günzburg im Jahr 2013 zu 92,5, im Jahr 2014 zu 91,8 und im Jahr 2015 zu 92,3 Prozent eingehalten wurde. Zum Bereich Günzburg zählt auch der in Kötz stationierte Rettungswagen, eigene Daten werden dafür nicht erhoben. Im Bereich der Wache Jettingen waren es 85, 83,9 und 86 Prozent, bei der Wache Krumbach 92, 89,5 und 89,9 Prozent. Die ZwölfMinuten-Frist gilt generell für die Fahr- oder Flugzeit des ersten am Einsatzort eintreffenden Rettungsmittels – Krankentransportwagen zählen seit einigen Jahren nicht mehr dazu. Lindner betont, dass sich die Daten auf Notfälle im jeweiligen Bereich beziehen. Das bedeute nicht, dass das an der betreffenden Wache stationierte Rettungsmittel immer das eingesetzte Einsatzfahrzeug war. Es würden alle Notfälle einbezogen, die es im jeweiligen Bereich gab – unabhängig davon, woher der Rettungswagen kam. Lindner sagt, dass im Jahr 2015 gegenüber 2013 knapp 700 Notfälle mehr registriert worden seien. Es gab in dem Zeitraum aber nur geringfügige Änderungen bei den verfügbaren Rettungsmitteln. Ob in einem neuen Gutachten, das unter anderem die Verhältnismäßigkeit zwischen der Zahl der Rettungsmittel und der Notfälle untersucht, festgestellt wird, dass sich etwas ändern muss, bleibe abzuwarten. Im Lauf des Jahres soll das Ergebnis vorliegen.
Derweil gibt es Neues zum Notarzt-Dienst in Günzburg. Nachdem sich die Kassenärztliche Vereinigung (KV), die Kostenträger und die Kreisklinik wegen der teils gravierenden Personalprobleme und unbesetzten Dienste am Standort darauf geeinigt haben, dass der Notarzt künftig zu bestimmten Zeiten vom Krankenhaus gestellt wird (wir berichteten), steht jetzt der Starttermin dafür fest.
Die Kassenärztliche Vereinigung erklärt auf Anfrage unserer Zeitung, dass ab dem 1. April die Dienste montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr von der Klinik besetzt werden. Die Besetzungsquote für die Dienste lag zuletzt im November bei 96,6 Prozent sowie im Dezember und Januar jeweils bei 87,1 Prozent, erklärt die Kassenärztliche Vereinigung.