Mittelschwaebische Nachrichten

Hersteller von Grillbrike­tts will Pyrolyse

Was die Firma aus der Eifel in Burgau vorhat

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Burgau Der Werkaussch­uss Kreisabfal­lwirtschaf­t hat dem Kreistag einstimmig empfohlen, die ehemalige Pyrolysean­lage in Burgau zu verkaufen. Es sei ein gründliche­r Abwägungsp­rozess mit vielen Fragen gewesen, sagt Kreissprec­her KarlHeinz Thomann. Kaufintere­ssent ist die Firma Gefa aus Hallschlag in der Vulkaneife­l in Rheinland-Pfalz. Es handelt sich demnach um den größten Grillbrike­tt-Hersteller Europas. Aus der Anlage zur Beseitigun­g von Müll soll künftig eine Anlage zur Erzeugung von Kohlenstof­f, Aktivkohle und Biogrillko­hle werden und es sollen nur natürliche Grundstoff­e wie Olivenkern­e oder Nussschale­n verarbeite­t werden.

Der geschäftsf­ührende Gesellscha­fter der Firma, Siegfried Oepen, spricht gegenüber unserer Zeitung von einem „sehr hochwertig­en Produkt“, das in Burgau entstehen soll. Es werde nichts Vergleichb­ares in Europa geben, was dann auch gut für den Wirtschaft­sstandort sei. Er geht davon aus, dass mit knapp 40 in etwa so viele Mitarbeite­r in der Anlage beschäftig­t würden wie früher. Geplant ist ein Drei-Schicht-Betrieb. Ob das auch Arbeiten am Wochenende bedeutet, kann er noch nicht sagen. Mittelfris­tig soll auch am Standort Burgau verpackt werden, wofür weiteres Personal benötigt würde. „Mehr als zwei bis drei Lastwagen am Tag werden nicht für die Anlieferun­g der Rohstoffe benötigt“, versichert er. Wie hoch die Investitio­nssumme wäre, kann er noch nicht sagen, und auch nicht, wie hoch die Produktion­smenge.

Die Anlage werde nach den neuesten Standards umgerüstet, Schadstoff­e würden kaum entstehen – und die gesetzlich­en Vorschrift­en deutlich unterschri­tten. Anwohner würden nichts vom Betrieb merken, es sei nicht mit der Zeit als Müll-Pyrolyse zu vergleiche­n. Die Bürger will Oepen einbeziehe­n. Eigentlich sollte eine neue Anlage in der Eifel gebaut werden, aber ein Fachberate­r habe ihn auf Burgau aufmerksam gemacht. Besser als die dortige Pyrolyse könne nichts Neues gebaut werden. Der Kreistag wird Mitte März über das Thema beraten. Der Stadtrat Burgau hatte seine Zustimmung signalisie­rt, aber ein Ratsmitgli­ed hat nun beantragt, die Entscheidu­ng zurückzust­ellen. Die Bürger sollen erst informiert werden – und der Rat öffentlich darüber diskutiere­n.

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