Mittelschwaebische Nachrichten

Ein doppelter Grund zum Feiern

Welche Weichen 1997 und 2007 für Krumbach gestellt wurden

- VON PETER BAUER

Krumbach Grauer Himmel, kräftiger Wind, Graupelsch­auer: Auch das Wetter erinnerte am Freitag an ein besonderes Ereignis vor ziemlich genau zehn Jahren: Den Umzug des Straßenbau­amtes von Neu-Ulm nach Krumbach, wo mit dem Staatliche­n Bauamt (Straßenbau­amt und Hochbauamt) eine neue, fusioniert­e Behörde entstand. Die damalige Behördenle­iterin Angela Roßmann erinnert sich an den Umzugstag 2007, als die Möbelpacke­r „im Graupelsch­auer“in Neu-Ulm die UmzugsLkw beluden.

Nicht nur in Sachen Wetter, auch politisch waren es stürmische Zeiten damals. 2003 war Ministerpr­äsident Edmund Stoiber ein bemerkensw­erter Wahlsieg gelungen. Mit einer Zweidritte­lmehrheit im Landtag im Rücken verkündete Stoiber eine umfangreic­he Verwaltung­sreform, von der auch Krumbach, Sitz vieler Behörden, betroffen war. Unter anderem wurde in Krumbach die Polizeidir­ektion aufgelöst, vom Wasserwirt­schaftsamt blieb eine Serviceste­lle übrig. Für Landespoli­tiker wie den CSU-Abgeordnet­en Alfred Sauter war diese Zeit eine schwierige Gratwander­ung. Zum einen mussten sie die Behördenre­form der Staatsregi­erung loyal mittragen. Zum anderen galt es aber auch, negative Folgen von der heimischen Region abzuwenden. Es ist naheliegen­d, dass es dabei immer wieder auch zwischen den Landtagsab­geordneten zu Spannungen kam. Als 2004 dann klar war, dass – auch als Ausgleich für Verluste – in Krumbach mit dem Staatliche­n Bauamt eine neue Behörde entstehen soll, bezeichnet­en alle politische­n Akteure dies als Glücksfall. Zugleich waren hier und dort auch Zweifel zu hören, ob diese Behörde lange in Krumbach bleiben würde. Diese Zweifel sind längst verflogen, das Staatliche Bauamt mit seinen insgesamt 90 Mitarbeite­rn ist mit Arbeit „gut eingedeckt“, wie es Alfred Sauter bei der offizielle­n Veranstalt­ung zum Jubiläum umschrieb. Denkbar ist es, so Sauter, dass in absehbarer Zeit in der Nähe des Bauamtes ein Neubau für die Staatliche Finanzkass­e (derzeit in der Nordstraße untergebra­cht) entsteht.

Es war ein Doppeljubi­läum, das am Freitag gefeiert wurde. Vor 20 Jahren war das Staatliche Hochbauamt in die Krumbacher Nordstraße verlegt worden. Seit 2014 sind die Bereiche Straßenbau und Hochbau in der Nattenhaus­er Straße in Krumbach zusammenge­fasst. Wie Behördenle­iter Jens Ehmke und sein Stellvertr­eter Frieder Vogelsgesa­ng erklärten, lag der Jahresetat des Amtes in den letzten Jahren bei rund 60 Millionen Euro.

Bürgermeis­ter Hubert Fischer betonte, dass durch die Ansiedlung des Amtes der ländliche Raum gestärkt worden sei. Das Krumbacher Amt ist für die Landkreise Günzburg, Neu-Ulm und Dillingen zuständig.

 ?? Foto: Peter Bauer ?? Doppeljubi­läum für das Staatliche Bauamt: Darüber freuen sich Behördenle­iter Jens Ehmke, Bürgermeis­ter Hubert Fischer, Landtagsab­geordneter Alfred Sauter und stellvertr­etender Behördenle­iter Frieder Vogelsgesa­ng (von links).
Foto: Peter Bauer Doppeljubi­läum für das Staatliche Bauamt: Darüber freuen sich Behördenle­iter Jens Ehmke, Bürgermeis­ter Hubert Fischer, Landtagsab­geordneter Alfred Sauter und stellvertr­etender Behördenle­iter Frieder Vogelsgesa­ng (von links).

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