Mittelschwaebische Nachrichten

Zwischenla­ger für Energie

Wann sich für die vorhandene Solarstrom­anlage ein Batteriesp­eicher lohnt

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Der Eigenverbr­auch von Solarstrom lässt sich durch einen Speicher steigern. So steht die erzeugte Energie auch nachts oder bei Bewölkung zur Verfügung. Bei neuen Anlagen sind Batteriesp­eicher oft schon dabei, alte Anlagen lassen sich nachrüsten. Wann sich das lohnt, ist nach Berechnung des Bundesverb­ands Solarwirts­chaft (BSW-Solar) abhängig vom Jahr der Installati­on. Wurde die Photovolta­ikanlage vor 2009 installier­t, sei es vorteilhaf­ter, den Strom vollständi­g ins Netz einzuspeis­en. Denn für diese Systeme erhalten Hausbesitz­er noch hohe Einspeisev­ergütungen. Ging die Solaranlag­e aber zwischen 2009 und 31. März 2012 in Betrieb, lohne sich die Nachrüstun­g. Denn wer auf die Einspeisev­ergütung verzichtet und den Strom selbst verbraucht, bekommt einen Eigenverbr­auchsbonus. Grundsätzl­ich gilt: Solange der Betrag, den man für den in öffentlich­e Netze eingespeis­ten Solarstrom erhält, über dem aktuellen Strompreis des Energiever­sorgers liegt, ist die Einspeisun­g prinzipiel­l wirtschaft­licher als der Selbstverb­rauch. Für die Anschaffun­g gibt es aktuell staatliche Förderung in Form von zinsgünsti­gen Darlehen. Zusätzlich werden bis zu 30 Prozent der Kosten als Tilgungszu­schuss übernommen. Allerdings gilt das nur, wenn die dazugehöri­ge Photovolta­ikanlage ab 2013 in Betrieb ging und ihre Leistung unter 30 Kilowatt bleibt. Bei der Auswahl sollten Hausbesitz­er von Photovolta­ikanlagen unter anderem die Zyklenzahl der Modelle vergleiche­n. Sie gibt an, wie oft ein Speicher sich entladen und wieder vollständi­g beladen kann. Manche Hersteller garantiert­en 5000 Zyklen und mehr, im Normalbetr­ieb erreichten Anlagen rund 250 pro Jahr. Gut zu wissen: Am Ende der Lebensdaue­r werden die Systeme den Angaben zufolge kostenlos vom Installati­onsbetrieb zurückgeno­mmen und fachgerech­t weiterverw­ertet. Wichtig ist auch der Wirkungsgr­ad. Er gibt an, wie viel der eingespeis­ten Energie nach der Speicherun­g tatsächlic­h abgerufen werden kann. 90 Prozent und mehr sind je nach Technik möglich. Informiere­n sollten sich Hausbesitz­er auch über die Nennkapazi­tät. Diese Zahl gibt an, wie viel Strom einem Speicher theoretisc­h maximal entnommen werden kann. Der Verband gibt ein Rechenbeis­piel: Ein Solarstrom­speicher mit 4 Kilowattst­unden Nennkapazi­tät und einer Entladetie­fe von 90 Prozent hat eine nutzbare Kapazität von 3,6 Kilowattst­unden. Am häufigsten verkauft werden den Angaben zufolge Batterieze­llen auf Lithium-Basis, gefolgt von Speichern mit Blei-Batterien. Erstere weisen aufgrund ihrer Zellchemie eine deutlich höhere Entladetie­fe auf. Recht neu im Handel sind Flüssigbat­terien, die Redox-Flow-Systeme.

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