Mittelschwaebische Nachrichten

Die Kriegsverb­rechen von Aleppo

Uno erhebt schwere Vorwürfe gegen alle Konflikt-Parteien

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Genf Aushungern, Giftgas, Terrorangr­iffe auf Wohnvierte­l, willkürlic­he Exekutione­n: Die Syrien-Kommission der Uno erhebt schwere Vorwürfe gegen das Assad-Regime, Russland und Rebellengr­uppen.

Alle Konflikt-Parteien hätten während der Schlacht um die nordsyrisc­he Metropole Aleppo von Juli bis Dezember 2016 Kriegsverb­rechen verübt. Nach Einschätzu­ng der unabhängig­en Untersuchu­ngskommiss­ion traf die „unerbittli­che Gewalt“ besonders die Zivilisten. Als besonders ungeheuerl­ich verurteilt­e sie den Angriff auf einen Hilfskonvo­i und einen Stützpunkt mit humanitäre­n Gütern, den sie der syrischen Luftwaffe zur Last legt. Bei der Attacke waren 15 Helfer ums Leben gekommen und wertvolle Hilfsgüter zerstört worden. Zudem hätten Assad-Truppen Bomben mit dem Giftgas Chlorin auf Wohngebiet­e in Ost-Aleppo abgeworfen. Hunderte Zivilisten seien Opfer dieser Angriffe geworden. Weiter verurteilt­en die Ermittler den Belagerung­sring der Assad-Truppen um Ost-Aleppo, mit dem die Rebellen zur Aufgabe gezwungen werden sollten, durch den aber die Zivilbevöl­kerung ausgehunge­rt wurde.

Die Ermittler beschuldig­ten auch die Rebellengr­uppen: Die Kämpfer hätten unentwegt Wohngegend­en in West-Aleppo unter Beschuss genommen und dabei dutzende Zivilisten getötet. (jdh)

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