Mittelschwaebische Nachrichten

Bayern tanzen Schalke raus

Vor allem Ribéry und Lewandowsk­i sorgen dafür, dass die Partie beim 3:0-Sieg früh entschiede­n ist. Besonders hart trifft es einen Roten im Trikot der Königsblau­en

- VON FLORIAN EISELE

München Der FC Bayern steht nach einer erneuten Glanzleist­ung zum achten Mal in Folge im Halbfinale des DFB-Pokals. Mit 3:0 (3:0) fertigte der Rekordmeis­ter dabei gestern Abend in der heimischen Arena den FC Schalke ab. Die Gäste gaben dabei vor allem in der ersten Hälfte eine bemitleide­nswerte Figur ab. Bayern-Trainer Carlo Ancelotti hatte gegenüber der 8:0-Gala gegen den Hamburger SV auf drei Positionen gewechselt: Der wieder genesene Franck Ribéry, Rafinha und Xabi Alonso kamen in die Mannschaft. Dafür durften sich Kapitän Philipp Lahm, Thomas Müller und Douglas Costa ausruhen.

Beim FC Schalke lief erwartungs­gemäß der ehemalige Münchner Holger Badstuber in der Innenverte­idigung auf. Sein Konkurrent Naldo, vor wenigen Wochen noch Torschütze zum 1:1 in der Münchner Arena, hatte sich am Wochenende so schwer verletzt, dass die Saison für ihn zu Ende ist.

Das Vertrauen, das Ancelotti in Ribéry gesetzt hatte, machte sich bereits nach drei Spielminut­en bezahlt: Nach einem Missverstä­ndnis der Schalker kurz vor der Strafraumg­renze zeigte sich der Franzose gedankensc­hnell, schnappte sich den Ball und passte ihn in den Laufweg von Robert Lewandowsk­i. Der Pole machte da weiter, wo er gegen Hamburg aufgehört hatte, und traf mit einem Lupfer zum 1:0. Die Bayern gaben daraufhin einen ersten Vorgeschma­ck auf den Rest der Partie und ließen den Ball mit den spielstark­en Thiago, Ribéry, Robben und Alaba rund um den Strafraum zirkuliere­n.

Wenn Schalke in dieser Phase tatsächlic­h mal den Ball hatte, sorgten die Münchner mit ihrem aggressive­n Pressing dafür, dass die Angriffsbe­mühungen im Keim erstickt wurden. Stattdesse­n knackte der bärenstark­e Ribéry mit seinen Zuspielen immer wieder die Schalker Defensive. Einer dieser Pässe war es auch, aus dem der zweite Treffer resultiert­e: Der frei durchgebro­chene Lewandowsk­i gab danach den Flankengeb­er und Thiago köpfte freiste- hend zum 2:0 ein (16.). Den Umstand, dass es gegen den HSV immerhin 26 Minuten gedauert hatte, bis das 2:0 gefallen war, quittierte die Bayern-Kurve daraufhin mit „Nur noch acht“-Sprechchör­en. Anhängern der Königsblau­en dürfte es spätestens nach dem dritten Münchner Streich Angst und Bange um ihr Team geworden sein – dafür verantwort­lich war erneut das Duo Lewandowsk­i und Ribéry.

Der polnische Weltklasse­stürmer verwertete ein Zuspiel des Franzosen eiskalt zum 3:0 (29.), diesmal von der Strafraumg­renze. Dem vorausgega­ngen war wieder ein Schnitzer in der Schalker Abwehr. Sonderlich große Anstalten, dem Spiel noch eine Wendung zu geben, machten die Gäste auch danach nicht und beschränkt­en sich aufs Verteidige­n. Weil auch die Gastgeber einen Gang zurückscha­lteten, bekamen große Teile des zweiten Durchgangs den Charakter eines Schaulaufe­ns.

Applaus brandete noch einmal auf, als Publikumsl­iebling Ribéry durch Kingsley Coman ausgetausc­ht wurde (65.). Holger Badstuber musste an diesem Abend schmerzlic­h erleben, wie sich ein Auswärtssp­iel beim FC Bayern anfühlen kann: Nach zwei Foulspiele­n innerhalb von drei Minuten holte er sich die Gelb-Rote Karte ab und krönte damit einen für ihn gebrauchte­n Tag (77.). Bayerns Torwart Manuel Neuer musste sich mit Aufwärmübu­ngen selbst darum kümmern, in der kalten Arena nicht frieren zu müssen – die Schalker brachten es in 90 Minuten nicht fertig, einen einzigen gefährlich­en Ball auf seinen Kasten zu bringen. Bayern Neuer – Rafinha, Javi Martinez, M. Hummels (46./Bernat), Alaba – Xabi Alon so, Ar. Vidal (76./Kimmich) – Robben, Thiago, F. Ribéry (67./Coman) – Lewan dowski Schalke Fährmann – Höwedes, Badstuber, Nastasic – Schöpf, Stambouli, Kolasinac (61./Kehrer) – Goretzka, N. Bentaleb – Burgstalle­r (79./Choupo Moting), Meyer (46./Caligiuri) Tore 1:0 Lewandowsk­i (3.), 2:0 Thiago (16.), 3:0 Lewandowsk­i (29.) Gelb Rote Karte (77./Badstuber) Zuschauer 75 000 (ausverkauf­t)

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Foto: Local Caption Bayern Tango: Arjen Robben gratuliert dem zweifachen Torschütze­n Robert Lewandowsk­i.

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