Mittelschwaebische Nachrichten

„Lauser” trifft auf Sunnyboy

Spannung vor Duell zwischen Stefan Kraft und Andreas Wellinger

- VON THOMAS WEISS

Lahti Stefan Kraft war dicht umringt. Bei der Pressekonf­erenz seines Ski-Ausrüsters stand der 1,70 Meter große und nur 56 Kilo schwere Superskisp­ringer aus Österreich von Kameras, Mikrofonen und Reportern bedrängt mit dem Rücken zur Wand – und blieb doch in jeder Sekunde locker. Das ist fast schon sinnbildli­ch für das heutige Springen von der Großschanz­e (ab 17.30 Uhr), bei dem der 23-jährige Salzburger nach Gold von der Normalscha­nze wieder als Titelfavor­it gilt.

Kraft, von dem sein Manager behauptet, er sei ein „Lauser“, gab freudig Auskunft über sein Privatlebe­n. Er erzählte, dass er seine Freundin Marisa über Facebook kennengele­rnt habe und jetzt mit ihr bei der Oma im Untergesch­oss wohne. Dass er trotz Gewichtsde­batte in seinem Sport auch gern mal „Börger und Bommes“esse und dass er schon immer etwas „aufgedreht“gewesen sei. „Es darf nicht fad werden. Ich brauche die Abwechslun­g.“

Das sieht sein Dauerkonku­rrent Andreas Wellinger vermutlich ähnlich. Denn abwechseln hieße für den 21-jährigen Sunnyboy aus Ruhpolding, dass er diesmal wieder am Zug ist. Wellinger und Kraft begegneten sich bei den letzten Weltcup-Springen sieben Mal auf dem Podest, beide gelten als Flugspezia­listen, denen die Großschanz­e von Lahti liegt. Und für beide geht es um viel: Kraft könnte das erste Mal überhaupt bei einer WM Doppelgold auf Normalund Großschanz­e für Felix Austria holen, Wellinger nach Silber von der kleinen Schanze und Gold im Mixed zum Überfliege­r der WM werden.

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