Mittelschwaebische Nachrichten

Trumps Vize droht eine E Mail Affäre

Tat Mike Pence dasselbe wie Hillary Clinton?

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Washington Der Regierung von USPräsiden­t Donald Trump droht neuer Ärger: Während Trump in der Affäre um die Russland-Kontakte seines Justizmini­sters Jeff Sessions zum Gegenangri­ff überging, könnte sein Stellvertr­eter Mike Pence wegen der Nutzung eines privaten E-Mail-Kontos in seiner Zeit als Gouverneur unter Druck geraten. Die Vorwürfe gegen Pence erinnern an die E-Mail-Affäre von Trumps Rivalin im US-Wahlkampf, Hillary Clinton.

Einem Bericht zufolge nutzte der Vizepräsid­ent als Gouverneur in Indiana auch ein privates Mail-Konto für seine dienstlich­e Kommunikat­ion. In einigen dieser Mails seien „heikle Themen“und „Fragen der nationalen Sicherheit“diskutiert worden, berichtete der Indianapol­is Star. Nach Angaben der Zeitung hatten sich Hacker im vergangene­n Sommer Zugriff auf das E-MailKonto verschafft. Das Büro des Vizepräsid­enten bestätigte, dass Pence als Gouverneur auch ein privates Konto nutzte. Er habe dabei aber die geltenden Gesetze zum Umgang mit der digitalen Kommunikat­ion „vollständi­g“eingehalte­n.

Das Thema ist für Trump und seinen Vize pikant, weil sie im Wahlkampf die demokratis­che Bewerberin Clinton für die Nutzung privater E-Mail-Server während ihrer Zeit als Außenminis­terin angegriffe­n hatten. Trump forderte sogar eine Gefängniss­trafe für Clinton.

Justizmini­ster Sessions erhielt derweil demonstrat­ive Rückendeck­ung von Trump. Sessions sei ein „anständige­r Mann“und die Demokraten veranstalt­eten eine „Hexenjagd“auf ihn, erklärte der Präsident. Trump gestand zwar, dass sich Sessions deutlicher hätte äußern können, als er unter Eid zu seinen Kontakten zu russischen Vertretern befragt wurde. Sessions habe aber nichts Falsches gesagt.

Der Justizmini­ster hatte im Nominierun­gsverfahre­n nicht erwähnt, dass er sich zweimal mit dem russischen Botschafte­r getroffen hatte. Wegen dubioser Kontakte zum russischen Botschafte­r musste bereits Trumps Sicherheit­sberater Michael Flynn abtreten. (afp)

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