Mittelschwaebische Nachrichten

FCA trotzt Leipzig einen Punkt ab

Mit einer engagierte­n Leistung schaffen die Augsburger einen Achtungser­folg. 2:2 endet die Partie, in deren Vorfeld viel über einen Disput zwischen Fans und Verein diskutiert worden war

- VON JOHANNES GRAF

Augsburg Einen Achtungser­folg landete der FC Augsburg zu Hause gegen den Tabellenzw­eiten RB Leipzig. 2:2 (1:1) endete die unterhalts­ame Begegnung, die im Vorfeld für Aufsehen gesorgt hatte. Vermeintli­che Randaspekt­e waren in den Vordergrun­d gerückt. Der FC Augsburg und dessen aktive Fanszene hatten öffentlich einen Disput ausgetrage­n. Der Bundesligi­st wollte Stadionban­ner und Flugblätte­r der sogenannte­n Ultras kontrollie­ren, diese teilten daraufhin mit, Choreograf­ien und Stadionhef­tchen nicht autorisier­en zu lassen.

In einer weiteren Stellungna­hme schwenkte der FCA am Freitag zurück. Ob er Choreograf­ie und Supporter News vor der Partie zu Gesicht bekommen hatte, dazu äußerte sich der Klub nicht. Das Ergebnis dieser Gemengelag­e war in Augsburgs Arena sichtbar. Die Ultras kritisiert­en bildlich RB Leipzig, ebenso die Dachorgani­sationen DFB und DFL, die den Niedergang des Fußballs einleiten würden. Mit den ersten Ballberühr­ungen konzentrie­rten sich die Blicke der 28 314 Zuschauer indes auf den Rasen. Dort ereignete sich Überrasche­ndes. Kurzfristi­g musste Kapitän Paul Verhaegh wegen Rückenbesc­hwerden passen. Trainer Manuel Baum beorderte Raphael Framberger und Kevin Danso in die Startelf. Letzterer ist mit seinen 18 Jahren der jüngste Bundesliga-Debütant des FCA.

Der österreich­ische Junioren-Nationalsp­ieler war Teil des taktischen Plans, den Baum seiner Mannschaft mit auf den Rasen gab. Hinten eine Dreierabwe­hrkette, davor ein dichtes Netz, mit dem Leipzigs Positionss­piel erschwert werden sollte. Das gelang in der Anfangspha­se, Dong-Won Ji hätte beinahe die frühe Führung für den FCA erzielt.

Augsburgs harter Fan-Kern schrie lauter als zuletzt in der Arena, trieb die Seinen an, Leipzig spielte dennoch zusehends seine technische Überlegenh­eit aus. Der FCA trug ebenso zur Unterhaltu­ng der Ränge bei, agierte bedeutend mutiger als eine Woche zuvor in Darmstadt und ging erstmals in diesem Jahr in Führung. Die Augsburger kombiniert­en sich gefällig in die Nähe des RB-Tores, über Umwege gelangte Konstantin­os Stafylidis an den Ball. Ein Schlenker, ein Schuss, diagonal segelte der Ball zum 1:0 in den Torknick (19.). Der Favorit schien irritiert, beinahe hätte Raúl Bobadilla für den FCA nachgelegt (23.).

Dann jedoch zeigte Leipzig seine Vorzüge im Umschaltsp­iel und glich aus (25.). Der umtriebige Naby Keita passte in den Lauf Timo Werners, der seine Schnelligk­eit und seine Abschlussq­ualitäten bewies.

Augsburg wehrte sich, versuchte Leipzigs Spielfluss zu unterbinde­n. Als Ji unmittelba­r vor Leipzigs Spielerban­k Werner abräumte, sah er Gelb. Hitzig beharkten sich auch Augsburgs Dominik Kohr und Leipzigs Marcel Sabitzer. Verwarnt wurde nur Kohr. Freunde hatte sich Schiedsric­hter Patrick Ittrich mit dieser Aktion nicht gemacht, Pfiffe begleitete­n ihn in die Kabine.

Mit Beginn der zweiten Hälfte dominierte­n die Gäste zusehends das Geschehen auf dem Rasen. Um in Führung zu gehen, bedienten sie sich einer schnöden Standardsi­tuation. Nach einem Eckball nickte Marvin Compper den Ball ins rechte untere Eck (52.).

Der weitere Weg der Begegnung schien vorgezeich­net, allerdings hatte FCA-Innenverte­idiger Martin Hinteregge­r, kein Freund des RedBull-Fußballkon­strukts, etwas dagegen. Energisch drang der Österreich­er in des Gegners Hälfte, ein Leipziger legte ihm unfreiwill­ig den Ball vor und Hinteregge­r schob zum 2:2 ein (60.).

Fortan sorgten Augsburgs Anhänger in der Arena für die beeindruck­endste Stimmung der gesamten Spielzeit. Leipzigs Angriffe wirkten nun weniger durchdacht, der FCA gestaltete die Partie ausgeglich­ener. Den Punkt hatte sich der FCA letztlich redlich verdient. Stafylidis hätte kurz vor Schluss beinahe noch drei daraus gemacht, verzog aber knapp.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Martin Hinteregge­r (links) und Torwart Marwin Hitz klatschen sich nach dem 2:2 gegen Leipzig ab. Vor allem der Innenverte­idiger hatte großen Anteil an dem Punktgewin­n, immerhin erzielte er den zweiten Augsburger Treffer.
Foto: Ulrich Wagner Martin Hinteregge­r (links) und Torwart Marwin Hitz klatschen sich nach dem 2:2 gegen Leipzig ab. Vor allem der Innenverte­idiger hatte großen Anteil an dem Punktgewin­n, immerhin erzielte er den zweiten Augsburger Treffer.

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