Mittelschwaebische Nachrichten
Supersprünge auf dem Weg nach Dänemark
Manuela Groß holt Gold und Silber bei der Hallen-DM. In dieser Saison hat die Krumbacherin noch einiges vor
Erfurt Schöner könnte das Wettkampfjahr gar nicht beginnen. Gold und Silber gewann die in der Altersklasse 45 startende Manuela Groß bei den nationalen Hallentitelkämpfen der Leichtathletik-Senioren in Erfurt. Dass die Krumbacherin mit ihren Leistungen „sehr zufrieden“war, versteht sich von selbst. Und die Resultate im Hochsprung (mit ihrer Siegeshöhe von 1,56 Meter hätte sie auch in der Klasse der 35-Jährigen gewonnen) sowie im Weitsprung (4,92 Meter bedeuteten Platz zwei) machen ihr Mut für kommende Aufgaben. „Wenn das jetzt schon so gut klappt, dann rechne ich mir einiges aus für heuer“, sagte sie gestern nach ihrer Rückkehr aus Thüringen. Unter anderem plant sie drei Starts bei der Senioren-Europameisterschaft, die im Sommer in Aarhus (Dänemark) stattfindet: „Da möchte ich den Siebenkampf und Weit- sowie Hochsprung machen“, sagt die Sportlerin der TSG Thannhausen.
Als Zusatzmotivation für die Vorbereitung darf Groß mitnehmen, dass noch Luft nach oben bleibt. Im Weitsprung „hätte ich gewonnen, wenn ich beim letzten Versuch nicht vor dem Brett abgesprungen wäre und 25 Zentimeter hergeschenkt hätte“, urteilte sie nach ihrer sehr guten Serie in Erfurt. Im sechsten Versuch war Groß bei 4,92 Meter gelandet, aber bereits ihre Auftaktweite von 4,75 Meter hätte für Silber gereicht. Zu weit weg war die Konkurrenz dahinter, angeführt von der Bronze-Gewinnerin Ulrike Gründel-Michel (Dresdner SC), die 4,69 Meter erreichte. Tatjana Schilling (TSV Korbach) flog als einzige der zehn Starterinnen über fünf Meter und erhielt für 5,02 Meter die Goldmedaille. Groß hielt sich freilich nicht lange damit auf, sich wegen einer verpassten Chance zu grämen. Mit einem Seitenblick auf die Konkurrentin im eigenen Land sagte die Krumbacherin: „Ich weiß, dass ich sie schlagen kann und das reicht mir. Ich war mit 4,92 Meter auch zufrieden.“
Der Weg zu Gold im Hochsprung war spätestens geebnet, als Schilling nach dem Einspringen – angeblich verletzungsbedingt – auf einen Start verzichtete. Groß blieb konzentriert und legte ab der Eingangshöhe von 1,37 Meter eine lupenreine Serie von sechs Sprüngen ohne Fehlversuch hin. Erst an 1,59 Meter scheiterte sie, aber diese Höhe hatte sie zuvor in der Halle auch nur ein einziges Mal erreicht.
Die Farben des LAZ Kreis Günzburg überaus erfolgreich vertreten hat bei diesen Hallen-Titelkämpfen auch Dieter Duttke (TSG Thannhausen). Erstmals mit dem 400 Gramm schweren Sportgerät in der Altersklasse 80 unterwegs, schleuderte er den Speer in Erfurt auf 31,03 Meter. Das war die zweitbeste Weite im Feld der sieben Oldies. Es siegte überlegen Lothar Huchthausen (LG Altmark) mit großartigen 35,59 Meter. (ica)