Mittelschwaebische Nachrichten

Wieder vor Gericht

Carlos wegen Anschlags 1974 angeklagt

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Paris Mehr als 40 Jahre nach einem tödlichen Anschlag auf das Pariser Luxuskaufh­aus „Drugstore Publicis“muss sich der berüchtigt­e Terrorist Carlos erneut vor Gericht verantwort­en. Vor einem Sondertrib­unal in der französisc­hen Hauptstadt begann am Montag der Prozess gegen den 67-jährigen Venezolane­r wegen einer Granaten-Attacke im September 1974 mit zwei Toten.

„Carlos der Schakal“nutzte den Gerichtssa­al wie auch in früheren Prozessen als Bühne. Der 67-Jährige, der mit richtigem Namen Ilich Ramírez Sánchez heißt, gab seiner Strafverte­idigerin Isabelle CoutantPey­re einen Handkuss, als er in die Angeklagte­n-Box geführt wurde – er hat die Anwältin in einer religiösen Zeremonie geheiratet. Danach verteilte er Kusshände an die Journalist­en im Gerichtssa­al und stellte sich als „Berufsrevo­lutionär“vor.

Carlos, einer der weltweit bekanntest­en Terroriste­n der 70er und 80er Jahre, sitzt seit 1994 in französisc­her Haft. Jetzt ist er wegen terroristi­scher Morde angeklagt. 1979 sagte er in einem Interview, er habe die Granate geworfen. Später bestritt er, das Interview gegeben zu haben.

Seine Verteidige­r halten die Vorwürfe für verjährt. Während des Prozesses, für den 15 Verhandlun­gstage angesetzt sind, sollen 17 Zeugen und zwei Experten befragt werden. (afp)

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Angeklagte­r Carlos

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