Bahnstrecken werden zur Baustelle

Die Deutsche Bahn modernisiert in diesem Jahr für mehr als eine Milliarde Euro ihr Schienennetz in Bayern. Wann und wo die Reisenden mit Behinderungen rechnen müssen

München Ein bayerisches Großprojekt der Deutschen Bahn befindet sich auf der Zielgeraden, für das andere fällt demnächst der offizielle Startschuss: Ab dem 10. Dezember liegen München und Berlin auf der Schiene weniger als vier Stunden auseinander, weil die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Nürnberg und Erfurt in Betrieb geht; und am 5. April ist in München Spatenstich für das Milliardenprojekt zweite S-Bahnstammstrecke zwischen Donnersberger Brücke und Ostbahnhof – erste vorbereitende Arbeiten haben in dieser Woche hinter dem Rathaus begonnen, geplante Fertigstellung im Jahr 2026.

1,15 Milliarden Euro investiert der Staatskonzern in diesem Jahr in seine Infrastruktur im Freistaat, wie der bayerische Konzernbeauftragte Klaus-Dieter Josel mitteilte. Es sind einige größere Projekte darunter, insbesondere in Nord- und Ostbayern, aber auch in der Region wird investiert, wobei manche Baustelle auch bedeutet, dass Züge länger brauchen werden oder zeitweise komplett wegfallen. In ganz Bayern werden 250 Kilometer Gleise und 255 Weichen erneuert. Auch viele Kilometer Oberleitung müssen ersetzt werden.

Auf den Verkehr in der Region werden sich folgende Baustellen auswirken:

Erneuerung von Oberleitung und Gleisen auf der Strecke Augsburg– Nürnberg nördlich von Donauwörth: eingleisige Sperrung vom 29. März bis 29. Juli.

Gleiserneuerung auf der Strecke Buchloe–München: eingleisige Sperrung noch bis 24. April.

Erneuerung von fünf Brücken auf der Strecke Augsburg–Nürnberg zwischen Otting-Weilheim und Treuchtlingen: Vollsperrung 13. bis 19. Juni (Pfingstferien).

Gleiserneuerung auf der Strecke Memmingen–Lindau zwischen Tannheim und Leutkirch: Sperrung vom 30. Juli bis 11. September (Sommerferien).

Und wie schnell ist man ab Dezember mit dem Zug von Augsburg in Berlin? Die Bahn macht noch keine Aussagen. Der Fahrplan sei in Vorbereitung und dann hängt es vermutlich davon ab, wie lange die Umstiegszeiten in Nürnberg oder möglicherweise auch in Ingolstadt ausfallen. Direktverbindungen mit dem ICE sind dann nicht mehr vorgesehen.

Foto: Lukas Schulze, dpa Neue Schienen, neue Oberleitungen: In diesem Jahr gibt es viele Baustellen im Eisen bahnnetz. Die Fahrzeiten verlängern sich dadurch.